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2022_IKB_Geschaeftsbereich_SE

Geschäftsbereich Strom-Erzeugung

Umweltschonende Energiegewinnung ist das Gebot unserer Zeit. Die IKB nutzt seit mehr als 100 Jahren die natürliche Kraft des Wassers zur Stromversorgung und erweitert diese mit Photovoltaikanlagen.

Der Großteil der elektrischen Energie, die die IKB erzeugt – rund 99,2 Prozent – stammt derzeit aus Wasserkraft. Somit ist für die Innsbrucker Stromerzeugung das Wetter – und dabei vor allem der Wasserstand in der Sill und in der Ruetz – entscheidend. Das Jahr 2022 war ein sehr trockenes Jahr: wenig Schnee, wenig Regen, aber einige Starkregenereignisse, die sich negativ auf die Stromerzeugung auswirkten (siehe Infobox). Die Sill und die Ruetz führten gerade im zweiten Halbjahr über viele Monate hinweg weniger Wasser, als in den letzten 30 Jahren durchschnittlich gemessen wurde. Damit war es eines der wasserschwächsten Halbjahre in der Geschichte der IKB. 

Gigawattstunden
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Energie erzeugte die IKB im Jahr 2022 in ihren Kraftwerken.

Zudem konnte das Ruetzkraftwerk aufgrund einer Mure und den damit verbundenen starken Schotter- und Sandablagerungen rund einen Monat lang nur eingeschränkt betrieben werden bzw. pausierte einen Monat lang wegen einer Großrevision. Um den neuen Gewässerbewirtschaftungsplan zu erfüllen, musste darüber hinaus mehr Restwasser an der Sill – in der Schleuse Matrei und den Bachbeileitungen – abgegeben werden. Aus der Photovoltaikproduktion wurde trotz mehr installierter Leistung und mehr Sonnenstunden etwas weniger Strom als im Jahr 2021 in das öffentliche Netz eingespeist, da der Eigenbedarf höher war.

Aufgrund all dieser Bedingungen wurde um 16,8 Prozent weniger Ökostrom erzeugt als im Vorjahr. Insgesamt wurden 279,76 Gigawattstunden Energie aus den zehn IKB-Wasserkraftwerken und den Photovoltaikanlagen ins Stromnetz eingespeist.

Wie wirkt sich Starkregen auf die Stromerzeugung aus?

Viel Wasser bedeutet nicht immer viel Strom. Bei Starkregenereignissen, die durch die klimatischen Veränderungen immer häufiger werden, fällt in kurzer Zeit extrem viel Wasser. Dieses bringt aus den Wäldern und von den Wiesenhängen Schlammmassen, ganze Bäume und sämtlichen Unrat mit und fließt dann mit sehr hoher Kraft und Strömung durch die Flüsse – samt Gehölz, Ästen, Baumstämmen, Schlamm und anderen Gegenständen. Die Kraftwerke müssen daher bei Starkregenereignissen sehr oft das Wasser ausleiten, um nicht beschädigt zu werden. Anders als man anfangs annehmen würde, profitieren die Kraftwerke also gar nicht von Starkregenereignissen. Im Gegenteil: Die Stromerzeugung ist dann sogar nur eingeschränkt bis gar nicht möglich.

Sill und Ruetz als wertvoller Lebensraum

Um mit den Flüssen achtsam umzugehen, steht bei der Stromerzeugung auch der Naturschutz im Fokus. Ein Monitoring der Fisch- und Organismenaufstiegshilfen wurde bereits durchgeführt, es werden laufend zahlreiche Fische beim Auf- und Abstieg beobachtet. Im Zuge der Baumaßnahmen des Brenner Basistunnels werden derzeit Maßnahmen gesetzt, damit die Lebewesen die Sill im betroffenen Gebiet durchwandern können. So wird ein durchgängiger Lebensraum bis Matrei geschaffen.

Das Maßnahmenpaket, das bereits in den Vorjahren mit der Wasserrechts- und Naturschutzbehörde an der Sill erarbeitet wurde, um unter anderem das Restwasser in den Ausleitungsstrecken der Sill zu erhöhen, wurde 2022 erfüllt. Damit auch die Wiesenflächen bei den Wasserkraftwerken ökologisch sinnvoll genutzt werden, wurden bereits vor einiger Zeit gemeinsam mit der Umweltanwaltschaft Tirol Blumenwiesen gesät. Diese werden jetzt laufend gepflegt. Damit trägt der Geschäftsbereich Strom-Erzeugung über sein Kerngeschäft hinaus zur Biodiversität in Tirol bei.

Erneuerbare Energien: Wasser, Sonne, Wind

Damit der Bereich weiterhin einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten kann, werden die bestehenden Kraftwerke instand gehalten und laufend ausgebaut. Im Jahr 2022 wurden etwa neue Photovoltaikanlagen auf dem Dach des Restaurants „Deck 47“ sowie auf dem Dach des Hallenbades Olympisches Dorf installiert. Im nächsten Jahr sollen weitere auf dem Flughafengelände, dem Umspannwerk Ahrental, dem Betriebsgebäude Zenzenhof sowie auf dem Hallenbad Amraser Straße folgen. Um zu erheben, welches Potenzial erneuerbare Energien in Innsbruck darüber hinaus haben, sind für 2023 zudem Analysen zur Wasser- und Windkraft geplant.

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