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IKB_Allgemein_Innsbruck_Nacht

Bestmöglich auf Blackout vorbereitet

Ein Blackout ist nicht sehr wahrscheinlich, aber möglich. Die IKB bereitet sich daher in allen Geschäftsbereichen gewissenhaft auf einen längerfristigen Stromausfall vor. Auch jede und jeder Einzelne sollte sicherheitshalber einige Vorsorgemaßnahmen treffen.

Kein Fernsehen, keine Straßenbeleuchtung, stillstehende Straßenbahnen, Bankomaten, die nicht mehr funktionieren: Wenn in einer größeren Region über mehrere Stunden oder gar Tage hinweg kein Strom mehr verfügbar ist, dann spricht man von einem Blackout. So ein Szenario kann man auch für Österreich nicht vollständig ausschließen. Aber man kann sich darauf vorbereiten. Genau das tut die IKB. Und das können auch alle Menschen im Lande, wenn sie einige einfache Regeln befolgen.

Was ist ein Blackout?

Ein normaler Stromausfall ist auf eine einzelne Region begrenzt und dauert meist nicht allzu lange. Ein Blackout hingegen ist ein flächendeckender, langfristiger Stromausfall. Er kann durch Naturkatastrophen, Angriffe durch Dritte oder Überlastung des Stromnetzes eintreten. Davon wären die meisten Lebensbereiche betroffen. Schließlich wird heutzutage fast überall Strom benötigt.

Wie bereitet sich die IKB vor?

Die IKB ist für viele grundlegende Lebensbereiche der Menschen in Innsbruck verantwortlich, von der Strom-, Wärme- und Wasserversorgung über die Abfallwirtschaft, das Internet und den Betrieb der Bäder bis zur Abwasserentsorgung. Im Oktober 2022 führte die IKB eine Krisenübung durch. Das Team des neu aufgestellten IKB-Krisenmanagements probte anhand eines realistischen Krisenszenarios die wichtigsten Schritte in einer Notsituation, beispielsweise einem Blackout. So ist gewährleistet, dass die Entscheidungsträger:innen im Fall des Falles rasch zusammentreten, sie rasch und fundiert Entscheidungen treffen können und diese Entscheidungen ohne Verzögerung umgesetzt werden.

Für den Notfall gerüstet

Um als Betreiberin von kritischer Infrastruktur auf Notfallsituationen schnell und professionell zu reagieren, führt die IKB regelmäßig Schulungen und Übungen durch. 2022 fand die erste unternehmensweite Blackout-Übung statt.

Wie kann die IKB die Stromversorgung wiederherstellen?

Drei der elf IKB-Wasserkraftwerke können im Blackout-Fall auch dann Strom erzeugen, wenn sie selbst keinen erhalten. Mit dem Strom, der hier erzeugt wird, kann versucht werden, andere Stadtteile wieder in Gang zu bringen und so sogenannte „Versorgungsinseln“ zu schaffen. In der Folge können die verschiedenen Versorgungsinseln – also Teilbereiche des Stromnetzes – schrittweise zusammengeschlossen werden, um so das gesamte Stromnetz wieder aufzubauen.

Wie sieht es mit der Wasserversorgung aus?

Die Quellen und Hochbehälter der IKB sind sehr hoch gelegen. Daher reicht die Schwerkraft aus, damit das Wasser bis in die Haushalte und zu anderen Abnehmerinnen und Abnehmern fließt. Auch in den meisten mehrstöckigen Wohngebäuden ist keine eigene – mit Strom betriebene – Pumpanlage nötig. Nur vereinzelt gibt es Häuser und Wohnanlagen, in denen eine Pumpe benötigt wird. Dieser Umstand ist den betroffenen Eigentümer:innen bekannt und vertraglich geregelt.

Die außergewöhnlich hohe Wasserqualität erlaubt es zudem, dass für 99 Prozent des Wassers keine – mit Strom betriebene – Aufbereitung nötig ist. Daher kann die Innsbrucker Trinkwasserversorgung auch bei einem länger anhaltenden Stromausfall größtenteils ohne spürbare Auswirkungen aufrechterhalten werden.

Und die Abwasserentsorgung?

Auch die Innsbrucker Kanalisation nutzt das natürliche Gefälle. Das Abwasser kann also auch bei einem Stromausfall zur Kläranlage fließen. Nur im Olympischen Dorf ist eine Pumpanlage notwendig, diese kann jedoch mittels eines Notstromaggregats weiterbetrieben werden.

Private Schmutzwasserhebeanlagen – die das Abwasser beispielsweise aus einem im Keller befindlichen WC oder einer Dusche ableiten oder abpumpen – sind jedoch auf eine Stromversorgung angewiesen. Wer über eine solche verfügt, sollte sie im Falle eines Blackouts daher nicht benutzen oder sich rechtzeitig um Notlösungen – wie einen Betrieb mit Batterie oder Notstromaggregat – kümmern.

Die Kläranlage kann grundsätzlich ebenfalls einige Tage ohne externe Stromversorgung betrieben werden. Denn bei der Abwasserreinigung wird aus dem Abwasser Klärschlamm abgezogen, aus dem Faulgas gewonnen wird. Aus diesem Gas wird in einem Blockheizkraftwerk Strom gewonnen, der auch für einen Notbetrieb verwendet werden kann.

Liefern Photovoltaikanlagen noch Strom?

Im Falle eines Blackouts trennt sich der Wechselrichter – der die Gleichspannung aus den Solarmodulen in Wechselspannung umwandelt – automatisch vom Netz, und die Photovoltaikanlage liefert keinen Strom mehr ins Stromnetz. Wenn jedoch eine Notstromversorgung besteht und der Wechselrichter für einen Inselbetrieb ausgelegt ist, können auch während eines Blackouts die elektrischen Systeme innerhalb eines Gebäudes mit Strom versorgt werden.

Funktionieren die Heizungen?

Die Versorgung mit Erdgas durch die TIGAS bleibt auch im Falle eines Blackouts aufrecht, solange Gas an den Übergabepunkten von den Vorlieferant:innen zur Verfügung gestellt wird. Diese Zeitspanne beträgt in Tirol mindestens drei Tage. Allerdings sind Heizungsanlagen oft auf eine Stromversorgung angewiesen. Wenn Gasgeräte für den Betrieb Strom benötigen, ist daher eine Notstromversorgung notwendig. Wenn der Betrieb einer Zentralheizung gewährleistet sein muss, etwa in Krankenhäusern, muss es ebenfalls eine Notstromversorgung geben. Ist das Gebäude mit einem Vollwärmeschutz versehen, kühlt es nicht so schnell aus.

Wärmepumpen und Direktstromheizungen wie Speicheröfen und Elektroboiler funktionieren bei einem Blackout nicht. Einzelfeuerstätten bzw. Öfen hingegen funktionieren für gewöhnlich, allerdings gibt es auch Modelle, die für den Betrieb auf Strom angewiesen sind. Wichtig: Ein Ofen ist nur in Betrieb zu nehmen, wenn er funktionsbereit und von einem:einer Kaminkehrer:in überprüft ist.

Gibt es Internet?

Ob trotz Blackouts das Internet verfügbar ist, kann man nicht hundertprozentig vorhersagen. Die wichtigen Versorgungsknoten werden jedenfalls mit Notstrom beliefert, bleiben also auch im Falle eines Blackouts funktionstüchtig. Achten Sie aber im Fall eines Blackouts darauf, dass Sie Ihr Handy sparsam nutzen, um den Akku zu schonen und sich wichtige Informationen wie aktuelle Nachrichten beschaffen zu können. Geladene Powerbanks verlängern die Akkulaufzeit. 

Allerdings kann im Falle eines Blackouts nicht garantiert werden, dass die Internetverbindungen durchgängig einwandfrei funktionieren. Neben den Versorgungsknoten spielen nämlich auch die Hausverteiler eine wichtige Rolle, die von einem möglichen Stromausfall betroffen sind. Dann fällt das Internet in Ihrem Haus aus. Für diesen Fall können Sie sich vorab zum Beispiel ein Kurbelradio besorgen, mit dem Sie aktuelle Nachrichten empfangen können.

Funktioniert die Abfallentsorgung?

Der Sammelbetrieb und die Entsorgung von Restmüll, Bioabfall oder Wertstoffen sind auch bei einem längeren Stromausfall gesichert, sofern die Verkehrswege in Innsbruck benutzbar sind. Denn die meisten Abfallsammelfahrzeuge werden mit Diesel betrieben. Die IKB betreibt eine eigene Tankstelle, die stets auf einem Füllstand von mindestens 50.000 Litern gehalten wird und mit einem Notstromaggregat ausgestattet ist. Die Abfallverwertungsanlagen, wie zum Beispiel die Restmüllsortieranlage im Ahrental, sind zwar auf eine Stromversorgung angewiesen. Allerdings stehen ausreichend Zwischenlager für Abfälle zur Verfügung.

Bäder: Bei Blackout ist Badeschluss

Die Bäder der IKB sind von einem etwaigen Stromausfall direkt betroffen: Im Falle eines kürzeren Stromausfalls werden die Gäste gebeten, die Becken zu verlassen und weitere Informationen abzuwarten. Bei einem Blackout fallen die Beleuchtung, die Wasseraufbereitung und die Heizung aus, daher können die Bäder der IKB nicht mehr benutzt werden. Badegästen wird dann empfohlen, das Bad zu verlassen. Beschäftigte der Bäder helfen den Gästen, falls nötig, mit Taschenlampen. Gegebenenfalls werden Personen aus Liften befreit.

Im Falle eines Blackouts in Österreich übernimmt der Übertragungsnetzbetreiber Austrian Power Grid (APG) die Führung und richtet einen Krisenstab ein. Die regionalen Energiedienstleister wie in Innsbruck die IKB spielen ebenfalls eine wesentliche Rolle, etwa mit ihren schwarzstartfähigen Kraftwerken (siehe oben).

Tipps: Vorbereitung auf den Ernstfall

Aber auch alle Privatpersonen können und sollten sich auf den Ernstfall vorbereiten. Die wichtigsten Tipps:

Weitere Tipps finden Sie in der IKB-Themenwelt Blackout: Was tun bei einem Stromausfall? 

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