2022_IKB_Geschaeftsbereich_ES

Geschäftsbereich Energieservices

Die Welt befindet sich mitten im Energiewandel – weg von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien. In diesem Wandel ist die IKB eine kompetente Partnerin. Sie kümmert sich um alle Fragen rund um innovative, erneuerbare Energielösungen, deren Förderung und Umsetzung.

Die Energiekonzepte, die der Geschäftsbereich anbietet, sind maßgeschneidert. Sie unterstützen die Kundinnen und Kunden, möglichst ökonomisch und ökologisch Wärme und Kälte zu erzeugen. Im Jahr 2022 erzeugte bereits fast die Hälfte der Kundenanlagen, nämlich 48 Prozent, die benötigte Wärme aus erneuerbarer Primärenergie wie Umweltwärme, Hackgut, Pellets und Solaranlagen. Ziel ist es, diesen Wert weiter zu erhöhen. Die insgesamt abgerechnete Energiemenge ist 2022 um 3,7 Prozent gesunken, was vor allem auf das warme Wetter und somit auf weniger Heizgradtage zurückzuführen ist.

Wärme aus Sonne und Fernwärme

Mit den Leistungen des Geschäftsbereiches – also der Projektierung, Errichtung, Finanzierung und dem Betrieb von Kundenanlagen mit Energieeinkauf und Energielieferung – gelingt es, vermehrt Technologien einzusetzen, um den CO2-Ausstoß weiter zu reduzieren.

Auch bei Photovoltaikanlagen wird das Angebot mittels unterschiedlicher Geschäftsmodelle individuell an die jeweiligen Kundenbedürfnisse angepasst. 2022 wurden 15 neue Photovoltaikanlagen in Betrieb genommen, womit die Anzahl der aktiven Anlagen auf 39 angestiegen ist. Die Anlagen befinden sich großteils auf Kundendächern oder als Mieterstromanlagen auf Dächern von Mehrparteienhäusern. Dadurch konnten 953.591 Kilowattstunden an Sonnenstrom produziert werden, das ist mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Eine ähnliche Entwicklung ist bei thermischen Solaranlagen erkennbar: Auch hier hat sich die Produktion durch konsequentes Monitoring und Verbesserung der Anlagen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt und lag bei 1.782 Megawattstunden.

Zudem gibt es ein steigendes Interesse an Fernwärme, die von der TIGAS von Wattens bis Völs laufend ausgebaut und von der IKB in Innsbruck vertrieben wird. Die Summe aktiver Fernwärmeanlagen ist um fast ein Viertel von 82 auf 102 Anlagen gestiegen. Regionale Fernwärme ist gerade in Ballungsgebieten ein guter Ersatz für alte Öl- und Gasanlagen und genießt daher vor allem in der aktuellen Energiekrise eine hohe Akzeptanz.

Der Verbrauch an Propangas ist aufgrund des Ausbaus der Bio-Fleischverarbeitung eines Großkunden gestiegen.

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neue Photovoltaikanlagen hat die IKB 2022 für ihre Kund:innen in Betrieb genommen. Damit wird mehr als doppelt so viel Sonnenstrom erzeugt wie im Vorjahr.

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neue Fernwärmeanlagen wurden 2022 in Betrieb genommen.

Vorhandene Abwärme ökologisch nutzen

Um die Abwärme aus dem Berg oder aus dem Grundwasser zu nutzen, wurden 2022 neue Konzepte entwickelt. So sollen langfristig umweltfreundliche Möglichkeiten zum Heizen und Kühlen in Innsbruck etabliert werden. Um das Grundwasser von Innsbruck thermisch besser zu nutzen, wurden eigene Grundwassernetze konzipiert und teilweise bereits umgesetzt. Damit entsteht eine kommunale Infrastruktur, die in den kommenden Jahrzehnten neue Möglichkeiten schafft, um umweltfreundlich zu heizen und zu kühlen. 

Im Zuge des Großbauprojektes Brenner Basistunnel, der zwischen Innsbruck und Franzensfeste in Italien durch den Berg geführt wird, wurde außerdem analysiert, inwiefern die Erdwärme aus dem Berg genutzt werden könnte, um nahegelegene Gebäude in Innsbruck heizen und kühlen zu können. Daran beteiligt waren neben der IKB und der Projektgesellschaft des Brenner Basistunnels das Austrian Institute of Technology, die Universität für Bodenkultur in Wien und die Geologische Bundesanstalt.

Bergwärmegrafik
Die IKB entwickelte ein Konzept zur Abwärmenutzung im Rahmen des Brenner Basistunnels.

Das Projekt ist ein wichtiger Schritt für neue, innovative Energielösungen. Zukünftig sollen weitere Energiekonzepte für eine nachhaltige Wärme- und Kälteversorgung entwickelt werden, um Innsbruck zunehmend noch umweltfreundlicher zu versorgen.


Beitrag zur Dekarbonisierung in der IKB

Innerhalb der IKB werden auch andere Geschäftsbereiche von den Energieservices bei der Energiewende unterstützt. Bereits vor zwei Jahren hat man sich etwa vollständig von Heizöl verabschiedet. Momentan liegt ein Schwerpunkt auf der planerischen und technischen Unterstützung bei der unternehmensweiten Dekarbonisierung.

Seit 2021 wurde bereits daran gearbeitet, das Deponiegas-Blockheizkraftwerk Ahrental – in dem aus dem Gas, das auf der Deponie entsteht, ökologische Energie in Form von Strom und Wärme gewonnen wird – zu erneuern. Da über die Jahre hinweg immer weniger Deponiegas verfügbar war, mussten neue technische Lösungen für eine umweltfreundliche Wärmeerzeugung gefunden werden. Mit eigenen Messungen und Modellrechnungen wurde die wirtschaftlichste und umweltfreundlichste Variante konzipiert: Die zwei bestehenden Blockheizkraftwerke wurden durch zwei kleinere Blockheizkraftwerke ersetzt. Um Spitzenlasten abzudecken und Ausfälle zu verhindern, wurden zusätzlich ein Schwachgaskessel sowie große Pufferspeicher installiert. So sollen die Betriebsgebäude auch die nächsten Jahrzehnte mit dem Deponiegas versorgt werden. Die letzten Anlagen wurden im Juni 2022 fertiggestellt, insgesamt investierte die IKB rund 1,3 Millionen Euro.

Auch zukünftig wird der Bereich daran arbeiten, Kundinnen und Kunden sowie die IKB mit ihrer Energiedienstleistungskompetenz dabei zu unterstützen, innovative Energielösungen umzusetzen.

 

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