bericht.ikb.at » IKB-Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2022 » Topthemen » Klimaschutz: Erneuerbare Energien und Energieeffizienz » Die IKB errichtet erstmals Grundwassernetze
Mit den Grundwassernetzen der IKB entsteht eine kommunale Infrastruktur, die in den kommenden Jahrzehnten umweltfreundliche Wärme und Kälte bereitstellen wird. Das erste Netz entsteht beim Haus der Musik.
Die IKB schafft neue Möglichkeiten für die Menschen in Tirol, um umweltfreundlich zu heizen und zu kühlen. Derzeit errichtet sie ihr erstes Grundwassernetz, weitere sind in Planung. Damit können auch in jenen Häusern ökologische Grundwasserwärmepumpen betrieben werden, die über keinen eigenen Grundwasserbrunnen verfügen. Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten dazu:
Ein Grundwassernetz bietet die Möglichkeit, mit regionaler Energie zu heizen und zu kühlen. Mit einem Entnahmebrunnen entnimmt man Grundwasser mit einer Temperatur von rund 10 bis 12 Grad. Das Wasser fließt über das von der IKB errichtete Grundwassernetz zu einem Gebäude, das über eine Wärmepumpe verfügt. Die – mit Strom betriebene – Wärmepumpe entzieht dem Wasser Energie. Mit dieser kann geheizt oder Warmwasser zubereitet werden. Im Sommer kann das Gebäude gekühlt werden. Dann fließt das Wasser über einen zweiten Brunnen, den Rückgabebrunnen, wieder in das Grundwasser retour.
Das Besondere an einem Grundwassernetz ist, dass mehrere Gebäude mit dem Grundwasser aus einem gemeinsamen Entnahmebrunnen versorgt werden können. Man muss nicht unter jedem Gebäude einen eigenen Brunnen graben. Das ist – gerade in Innsbruck – auch meist gar nicht möglich. Die IKB schafft mit ihren Grundwassernetzen eine kommunale Infrastruktur, an die in den nächsten Jahrzehnten Gebäude im nahen Umkreis angeschlossen werden können.
Das Haus der Musik wird bereits seit 2017 mit Grundwasser aus einem Brunnen in der Herrengasse versorgt. Die IKB schließt nun auch das neue Sicherheitszentrum an diesen Brunnen an. Das Verlegen der dafür notwendigen Rohre soll im Herbst 2023 abgeschlossen sein. Dann kann auch das Sicherheitszentrum mit einer umweltfreundlichen Grundwasserwärmepumpe geheizt und gekühlt werden. In der weiteren Folge soll auch das neue MCI an dieses Grundwassernetz angeschlossen werden.
investiert die IKB in die neuen Grundwassernetze beim Haus der Musik und am Bozner Platz.
An das bestehende Brunnenpaar am Bozner Platz – also den Entnahme- und den Rückgabebrunnen – werden weitere Nutzer:innen angeschlossen. Die Arbeiten dafür beginnen 2023 und werden vermutlich 2024 abgeschlossen sein. Weitere Projekte befinden sich in einem frühen Planungsstadium. Ein Grundwassernetz, das ganz Innsbruck umfasst, wird es jedoch vermutlich nicht geben. Sondern eher mehrere kleinere Netze, in denen jeweils einige Brunnen mehrere Gebäude versorgen.
Die IKB treibt die Wärmewende in Innsbruck voran. Fossile Energie hat ein Ablaufdatum. Sie zu ersetzen, ist jedoch nicht so einfach. Die IKB nutzt daher unterschiedliche Formen von erneuerbarer Energie, um Wärme und Kälte bereitzustellen – unter anderem Grundwassernetze. Der Vorteil: Es handelt sich um eine regionale Ressource, die daher nicht importiert werden muss. Sie ist krisensicher. Und Wärmepumpen sind – abhängig vom Strom, mit dem sie betrieben werden – umweltfreundlich. Die IKB erzeugt und kauft ausschließlich erneuerbaren, CO2-freien Strom.
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