2022_IKB_GB_Abfall

Geschäftsbereich Abfall

Bei der verantwortungsvollen Abfallentsorgung kann sich die Stadt Innsbruck auf das IKB-Abfallteam verlassen: Es entleert die Behälter für Restmüll, Bioabfall und Altpapier, führt die mobile Sperrmüllsammlung und zweimal pro Jahr die mobile Problemstoffsammlung durch, nimmt am Recyclinghof jegliche Abfälle entgegen und berät zu Umwelt- und Recyclingthemen.

Das Abfallteam sammelte 2022 insgesamt weniger Abfall als im Vorjahr: Jede:r Innsbrucker:in entsorgte über das ganze Jahr hinweg rund 397 Kilogramm Müll, das sind rund 4,1 Prozent weniger als im Vorjahr.

Besonders auffällig ist, dass deutlich weniger Altpapier entsorgt wurde. Insgesamt landeten rund 600 Tonnen (7,3 Prozent) weniger Papier und Karton in der Wertstofftonne, das entspricht in etwa 120 Millionen Seiten üblichem Druckerpapier. Daran könnte sich die fortschreitende Digitalisierung bemerkbar machen, da der Arbeitsalltag verstärkt digital abläuft. Auch bei Rest- und Sperrmüll sowie bei Problemstoffen sanken die Zahlen. Anders verhielt es sich nur beim Biomüll, der als einziger mengenmäßig leicht anstieg: Werden Unternehmen miteinbezogen, wurde 2022 um 3,5 Prozent mehr Biomüll gesammelt. Nach den pandemiebedingten Schließtagen in den Vorjahren konnten etwa Hotels und Restaurants wieder mehr Gäste bekochen, wodurch auch entsprechend mehr Biomüll anfiel. Aber auch die Innsbrucker:innen in den Privathaushalten warfen etwas mehr Biomüll in die Tonne, hier stieg die Bio-Abfallmenge um 1,6 Prozent.

Neben der Abfallsammlung können die Kundinnen und Kunden ihren Abfall auch selbst bei der IKB abgeben: 2022 wurden 14.894 Tonnen Abfall am Recyclinghof, 19 Tonnen bei der mobilen Problemstoffsammlung und 15.109 Tonnen bei den Wertstoffsammelstellen entsorgt.

Nachhaltigkeitsworkshop bringt neue Ideen

In einem eigenen Workshop hat sich der Geschäftsbereich Abfallwirtschaft bewusst und ausschließlich mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt. Der gemeinsame Workshop konnte Mitarbeitende des gesamten Bereichs motivieren und gezielt Verständnis für wichtige Nachhaltigkeitsthemen – von der Entwicklung abfallwirtschaftlicher Zusatzprodukte und -dienstleistungen bis zur Digitalisierung und Innovation – schaffen, damit diese im Betrieb gelebt sowie gerne und gut vorangetrieben werden. Während des Workshops wurden langfristige Visionen und Handlungsfelder definiert und bereits erste Initiativen wie die Einführung eines Abfallwirtschaftskonzepts für Veranstaltungen oder die digitale Kunden- und Partiekommunikation abgeleitet.

Aktiv Bewusstsein schaffen

Die richtige Mülltrennung ist essenziell, damit die weggeworfenen Materialien im Anschluss richtig verwertet werden können. Daher legt der Geschäftsbereich seit Langem einen Fokus darauf, die Innsbrucker:innen bestmöglich über das richtige Trennverhalten zu informieren. Die Bewusstseinsbildung beginnt schon bei den Kleinsten: 2022 konnte der Umweltverein Tirol im Auftrag der IKB bereits in 190 Unterrichtseinheiten an Innsbrucker Volksschulen Bewusstsein für die richtige Mülltrennung schaffen. Außerdem gab es wieder zahlreiche Workshops, Führungen, Schulungen und Beratungen sowie Auftritte bei Veranstaltungen mit Trennstationen und Informationen vor Ort.

Über den Instagram-Account der IKB werden weiterhin laufend Videos zum Thema Abfall mit praktischen Tipps für den Alltag ausgespielt, darüber hinaus ist der Bereich bei Messen, Märkten oder anderen Veranstaltungen präsent. Für 2023 ist geplant, Infomaterialien für neu zugezogene Bürger:innen an die Hausverwaltungen auszugeben. Darin sollen die Bürger:innen sofort über die richtige Abfallentsorgung in Innsbruck informiert werden.

Mehr als 330 freiwillige Helfer:innen beteiligten sich 2022 an der Innuferreinigung, bei der das Innufer von rund vier Tonnen Abfall und einigen kuriosen Fundstücken befreit wurde.

Energieverbrauch auf den täglichen Wegen

Jeden Tag fährt das Abfallteam quer durch Innsbruck, um den Abfall aller Haushalte abzuholen. Mit der wachsenden Stadt wachsen auch die zurückgelegten Kilometer: Insgesamt ist der Treibstoffverbrauch daher um 0,8 Prozent auf 209.847 Liter Diesel gestiegen. Um den Energieverbrauch bei den täglichen Sammelfahrten weiter zu reduzieren, werden die Touren laufend optimiert. Zudem entsprechen bereits 26 der 27 Fahrzeuge den besonders ökologischen EU-Fahrzeugklassen 5 und 6.

Damit die Abfallsammlung noch nachhaltiger wird, wurden 2022 unterschiedliche Antriebssysteme verglichen und analysiert. Als am besten geeignet stellte sich der vollelektrische Antrieb heraus, mit dem eine vollständige Sammeltour durch Innsbruck gut machbar wäre. Aufgrund der deutlich höheren Mehrkosten im Vergleich zu herkömmlichen Dieselfahrzeugen wurde ein Förderantrag gestellt. Bis Ende 2024 soll das erste vollelektrische Sammelfahrzeug mit speziellem Aufbau angeschafft werden.

Durchschnittliche Abfallmenge pro Einwohner:in
2019: 419 Kilogramm
2020: 387 Kilogramm
2021: 414 Kilogramm
2022: 397 Kilogramm

Moderne Technik im Einsatz

In der ganzen Stadt setzt der Geschäftsbereich Abfallwirtschaft verstärkt auf Unterflursammelsysteme, bei denen die Abfallbehälter im Untergrund versenkt werden und an der Oberfläche nur mehr eine optisch ansprechende Einwurfsäule sichtbar bleibt. So wird nicht nur das Stadtbild verbessert, sondern auch ein barrierefreier Zugang zur Abfalltrennung geschaffen. Die Entsorgungskapazitäten werden dadurch zudem gesteigert und somit auch die gefahrenen Kilometer reduziert. 2022 wurden die öffentliche Sammelinsel für Glas- und Metallverpackungen in der Ing.-Etzel-Straße als neues Unterflursystem sowie die Unterflursammelinseln der Paul-Hofhaimer-Gasse im März 2023 in Betrieb genommen.

Am Recyclinghof Roßau ersetzte 2022 außerdem eine digitale Kennzeichenerfassung das ehemalige Münzsystem, um den Besuch für die Kund:innen schneller und angenehmer zu gestalten. Für 2023 ist unter anderem geplant, den Recyclinghof weiter zu optimieren, die Abfallberatung fortzuführen und ein Eventservice zu etablieren.

So setzt sich unser Abfall pro Person zusammen
Rest- und Sperrmüll
179 Kilogramm
Bioabfall
63 Kilogramm
Altpapier und Karton
54 Kilogramm
Problemstoffe
1,3
Sonstige Abfälle
99,7 Kilogramm

Kennzahlen

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