bericht.ikb.at » IKB-Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2022 » Topthemen » Klimaschutz: Erneuerbare Energien und Energieeffizienz » Wärmewende: „Viele trauen den fossilen Energieträgern nicht mehr“
Die IKB treibt die Wärmewende voran und setzt auf regionale, regenerative Energie. Geschäftsbereichsleiter Ing. Bernhard Larcher erklärt, warum fossile Energie ein Ablaufdatum hat und die gesamte Lebensdauer von neuen Gaskesseln unter Umständen gar nicht mehr ausgenutzt werden kann.
Herr Larcher, Sie leiten den Geschäftsbereich Energieservices, der für Unternehmen und Mehrparteienhäuser Heizungs- und Kühlanlagen plant, errichtet und optimiert. Wie hat sich 2022 die Nachfrage nach umweltfreundlichen Energieträgern entwickelt?
Ing. Bernhard Larcher: Die Meinung der Kundinnen und Kunden zum Thema Energie hat sich 2022 stark geändert. Viele trauen den fossilen Energieträgern wie Heizöl und Erdgas nicht mehr. Sie sind verunsichert, wie sich der Preis weiter entwickeln wird. Vor allem rückt das Thema Versorgungssicherheit deutlich in den Vordergrund. Wir hören immer öfter den Wunsch: Wir wollen bei der Beschaffung des Energieträgers von Importen unabhängig sein. Das ist auch sinnvoll: Bevor wir Energie einführen, sollten wir jene nutzen, die uns ohnehin vor Ort zur Verfügung steht. Die IKB ist die Expertin für die krisensichere Versorgung mit regionaler, regenerativer Energie.
Hat Gas keine Zukunft?
Larcher: Fossile Energieträger haben mittlerweile tatsächlich ein Ablaufdatum. Der neue Entwurf der gesetzlichen Vorschrift – das Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWG) – sieht vor, dass bis 2040 jeder Gaskessel entweder mit Biogas betrieben oder durch eine andere Energieform ersetzt werden muss. Das Ende für Ölkessel wird schon für 2035 angestrebt. Das Ende ist also so nah, dass bei einer Neuanschaffung die technische Lebensdauer eines Gaskessels gar nicht mehr ausgeschöpft werden kann. Die IKB hat die maximale Vertragslaufzeit für Contracting-Anlagen, die mit Gas betrieben werden, mittlerweile auf zehn Jahre begrenzt.
Wie sieht dann die Zukunft der erneuerbaren Wärmeversorgung aus?
Larcher: Bei Ein- oder Zweifamilienhäusern werden wir wahrscheinlich sehr viele Wärmepumpen sehen, die mit Strom aus einer Photovoltaikanlage oder anderen regenerativen Quellen betrieben werden. Bei mehrgeschoßigen Gebäuden wird sich das aufgrund der mangelnden Dachfläche nicht ausgehen. Hier müssen wir daher jede erneuerbare Energieform nutzen, die verfügbar ist – Biomasseanlagen, Fernwärme, Tiefenbohrung, Grundwassernetze und weitere. Wichtig ist die regionale, nachhaltige Bereitstellung von Wärme und Kälte.
Der Geschäftsbereich Energieservices plant, errichtet und optimiert Heizungs- und Kühlungsanlagen für Klein- und Mittelbetriebe sowie Mehrparteienhäuser. So hat sich 2022 der Primärenergieverbrauch für ausgewählte Energieträger bei den Kundenanlagen entwickelt:
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