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2022_IKB_Geschaeftsbereich_IA

Geschäftsbereich Abwasser

Die Abwasserentsorgung ist eine entscheidende Säule der städtischen Kreisläufe. Modernste technische Verfahren garantieren nicht nur die zuverlässige und ökologisch hochwertige Abwasserentsorgung von Innsbruck und 14 weiteren Gemeinden, sondern auch die Abwasserreinigung.

Die IKB plant, jedes Jahr 1,5 Prozent der Kanäle zu sanieren, damit das Abwasser langfristig verlässlich entsorgt werden kann. Aufgrund eines Großprojekts im Stubaital, das 2022 startete, lag die Rate in diesem Jahr knapp unter einem Prozent – dennoch wurden insgesamt rund 2,1 Kilometer saniert und ein Kilometer an neuen Kanälen errichtet. 

Abwasserentsorgung bei Starkregen

 

Seit einigen Jahren nehmen die Starkregenereignisse zu. Das heißt: Es regnet meist kürzer, aber dafür umso intensiver. Damit entsteht in kurzer Zeit auch überdurchschnittlich viel Abwasser, auf das die Anlagen der IKB reagieren müssen. Um zu erkennen, wo sich während eines Starkregenereignisses zu viel Wasser ansammeln könnte, wurde 2022 mit der Aktualisierung der hydrodynamischen Kanalnetzberechnung begonnen. Dabei wird analysiert, wie sich Niederschlag – und vor allem Starkregenereignisse – auf das Kanalnetz auswirken. So können bei Bedarf neue Kanäle bzw. Speichervolumina gebaut und die Abflusssituation im Kanalnetz langfristig optimiert werden. 2022 wurden die Einzugsflächen definiert. Das Ziel ist, verschiedene Abflusssituationen zu berechnen und anschließend Maßnahmen festzulegen, um das Abwasser sicher und ohne Überflutungen zur Kläranlage zu transportieren.

Für das Folgejahr ist geplant, auch die Kläranlage entsprechend aufzurüsten: Die Regenrückhaltebecken werden 2023 erweitert, um mehr Regen zwischenzuspeichern und später durch den Klärprozess führen zu können.

Neue Turboverdichter sparen in der Kläranlage Strom

In der Kläranlage werden ebenso laufend weitere Schritte gesetzt, um die Abwässer von Innsbruck verlässlich und sicher zu reinigen und die Natur entsprechend zu schützen – und das über die gesetzlichen Vorgaben hinaus. Die Reinigungsleistung bleibt seit einigen Jahren konstant hoch. Damit kann die Kläranlage die vorgeschriebenen Grenzwerte für organische Verschmutzungen, Stickstoff und Phosphor einhalten. Als Reststoffe fielen rund 384 Tonnen Rechengut, 165 Tonnen Sandfanginhalte und 3.210 Tonnen Klärschlamm zur Entsorgung an. Seit einigen Jahren wird der Großteil des Klärschlamms zusätzlich getrocknet und eignet sich zur Gewinnung von kalorischer Energie.

Kilowattstunden
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Strom wurden im Jahr 2022 durch die neuen Turboverdichter eingespart.

Um den Betrieb der Kläranlage optimal aufrechtzuerhalten, wird sie laufend instand gehalten. Besonders große Energieverbraucher sind die Turboverdichter, die Luft in die Becken der biologischen Reinigung einpressen, um die Mikroorganismen optimal zu versorgen. Sie leisten wichtige Arbeit und benötigen zudem rund ein Drittel der gesamten elektrischen Energie auf der Kläranlage. Um die Energieeffizienz weiter zu verbessern, wurden sie 2021 erneuert. 2022 konnte erstmals eine Bilanz gezogen werden: Gegenüber dem durchschnittlichen Energieverbrauch der Turboverdichter in den Vorjahren – 2016 bis 2020 – konnten im Jahr 2022 rund 450.000 Kilowattstunden Strom eingespart werden. Das wurde durch den Austausch auf neue, effizientere Turboverdichter ermöglicht und entspricht dem Jahresstromverbrauch von rund 130 Haushalten. 

Mehr Bewusstsein für unser Abwasser

Der Wasserkreislauf zählt zu den wichtigsten Kreisläufen der Stadt. Um das Bewusstsein zu stärken, warum der richtige Umgang mit Abwasser für die Umwelt und die Anlagen wichtig ist, lud die IKB 2022 zum Erlebnistag auf die Kläranlage. Die Besucher:innen konnten vor Ort den Weg des Abwassers nachverfolgen, in das Regenrückhaltebecken einsteigen, die Kläranlage besichtigen, an verschiedenen Stationen die Prozesse kennenlernen und in einer WC-Rallye gegeneinander antreten. Mehr zum Erlebnistag lesen Sie in unserem Artikel.

Zudem finden laufend Führungen für Schulen, Universitäten und andere Gruppen statt. Nach einer pandemiebedingten Pause wurden 2022 wieder mehr als 400 Personen durch die Anlage geführt. Das Ziel für das Folgejahr ist, das Bewusstsein für nachhaltige Abwasserreinigung weiter auszubauen.

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