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Geschäftsbereich Energieservices
Die Welt befindet sich mitten im Energiewandel – weg von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien. In diesem Wandel ist die IKB eine kompetente Partnerin. Sie kümmert sich um alle Fragen rund um innovative, erneuerbare Energielösungen, deren Förderung und Umsetzung.
Die Energiekonzepte der IKB unterstützen die Kund:innen, möglichst ökonomisch und ökologisch Wärme, Kälte und Strom zu erzeugen. Im Jahr 2023 stellte fast die Hälfte der Kundenanlagen, nämlich 47 Prozent, die benötigte Wärme aus erneuerbarer Primärenergie wie Umweltwärme, Hackgut, Pellets und Solaranlagen bereit. Um den Anteil an erneuerbaren Energien weiter zu erhöhen, werden – wie letztes Jahr berichtet – etwa umweltfreundliche Grundwassernetze und Photovoltaikanlagen ausgebaut. Bei allen Kund:innen wird geprüft, ob sich die Nutzung erneuerbarer Energiequellen eignet, um individuelle Lösungen für eine ökologische und ökonomische Versorgung zu entwickeln.
Die abgerechnete Energiemenge ist 2023 leicht gestiegen (+2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Das ist vor allem auf neue Großanlagen zurückzuführen. Insgesamt ist die Anzahl der Kundenanlagen 2023 zwar von 574 auf 519 gesunken, bei vielen dieser ausgeschiedenen Anlagen handelt es sich aber um kleine Gasanlagen, die nach dem ausgelaufenen Contracting-Vertrag nun in den Besitz der Kund:innen übergegangen sind. Stattdessen sind 2023 einige Großanlagen hinzugekommen: Die IKB liefert etwa die Wärme für das neue „P3“-Gebäude der PEMA Holding am Innsbrucker Hauptbahnhof, in dem auf insgesamt 9.400 Quadratmetern ein Hotel sowie Geschäfts- und Verkaufsräume untergebracht sind.
der IKB-Anlagen erzeugen Wärme aus erneuerbarer Primärenergie.
Wärme aus Sonne, Hackschnitzel und Co
Im Vergleich zum Vorjahr wurde 2023 in den Anlagen der Energieservices mehr Hackgut verbraucht, nämlich +11,4 Prozent. Dazu hat vor allem die neue Anlage am firmeneigenen Standort in der Richard-Berger-Straße einiges beigetragen: Hier wurde die Wärmeversorgung auf eine neue Biomasseanlage umgerüstet. Das Warmwasser sowie die Büros, Werkstätten und Lagerhallen werden statt mit Gas nun mit einer Hackschnitzelheizung, also mit erneuerbarer Energie, beheizt. Die Emissionen wurden im direkten Betrieb um 140 Tonnen CO2-Äquivalente aus fossilen Energieträgern reduziert. Zusätzlich ist an der Autobahnraststätte Schönberg eine Hackschnitzelanlage in Betrieb gegangen.
Gebäude, Fahrzeige und CO: IKB senkt Emissionen
Die IKB verfolgt eine Strategie der Dekarbonisierung. Zum Beispiel werden fossile Heizungen durch alternative Energiequellen ersetzt, wie zuletzt in der Richard-Berger-Straße.
Bei Photovoltaikanlagen bietet der Geschäftsbereich individuelle Lösungen für Dächer oder Fassaden an, um die Kund:innen dabei zu unterstützen, auf ihren eigenen Gebäuden mehr Sonnenstrom zu erzeugen. 2023 wurden zwei neue Photovoltaikanlagen in Betrieb genommen, wodurch die Anzahl der aktiven Anlagen auf 41 angestiegen ist. So konnten 1.041.824 Kilowattstunden an Sonnenstrom produziert werden, das sind 9,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Wärmeproduktion aus der Kraft der Sonne, also über Solaranlagen, ist hingegen 2023 etwas gesunken. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass eine größere Anlage in die Eigenbetreuung des Kunden übergegangen ist.
In Innsbruck ist zudem ein steigendes Interesse an Fernwärme erkennbar, die von der TIGAS von Wattens bis Völs laufend ausgebaut und von der IKB in Innsbruck vertrieben wird. Die Summe aktiver Fernwärmeanlagen ist auch dieses Jahr wieder um ein Viertel von 102 auf 128 Anlagen gestiegen. Regionale Fernwärme ist gerade in Ballungsgebieten ein guter Ersatz für alte Öl- und Gasanlagen. Der aktive Fernwärmeausbau in Innsbruck ermöglicht immer mehr Kund:innen, ihre Häuser oder Wohnungen mit Fernwärme zu heizen.
Der Verbrauch von Propangas ist 2023 aus zwei Gründen um 12,4 Prozent gesunken: Bei einem Großkunden der IKB für Propangas hängt der Verbrauch stark von der Produktion ab. Zusätzlich gibt die Deponie im Ahrental derzeit ausreichend Methan ab, weshalb kein Propangas zur Veredelung des Deponiegases zugemischt werden muss, um Strom und Wärme zu erzeugen.
Der Strombedarf von Kundenanlagen, die von der IKB betrieben werden, ist auch 2023 wieder etwas gestiegen, und zwar um 6,8 Prozent. Das ist vor allem auf zusätzliche Wärmepumpen bei zwei Großkund:innen sowie auf den stärkeren Einsatz in den firmeneigenen Innsbrucker Bädern zurückzuführen.
Grundwassernetze für alternative Wärme und Kälte
Am Bozner Platz wird derzeit ein wegweisendes Projekt für eine alternative Wärme- und Kälteversorgung in Innsbruck umgesetzt: Ein Grundwassernetz wird errichtet. Wie ein Grundwassernetz funktioniert, haben wir bereits im Vorjahr beschrieben. Für das Projekt in der Innsbrucker Innenstadt wurde am Bozner Platz ein zirka 30 Meter tiefer Brunnen gebohrt. Von dort wird das Grundwasser nach oben transportiert und über ein neues Leitungsnetz zu den Gebäuden verteilt. Die Gebäude nutzen das Grundwasser dann zum Heizen und Kühlen. Danach wird es über einen Rückgabebrunnen wieder dem Grundwasserkörper zugeführt. 2023 wurde mit den Bauarbeiten begonnen.
Meilensteine des neuen Grundwassernetzes am Bozner Platz 2023:
Energieservices in Zahlen
Primärenergieverbrauch der Profianlagen 2023 (in Megawattstunden)
Anzahl der PV-Anlagen
Energieservices in Zahlen
Primärenergieverbrauch der Profianlagen 2023 (in Megawattstunden)
Anzahl der PV-Anlagen
Kennzahlen im Detail