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IKB hat erstes vollelektrisches Niederflursammelfahrzeug Österreichs

Ein automobiler Meilenstein: Mit dem neuen Fahrzeug läuft die Abfallsammlung ohne Lärm und ohne direkte CO2-Emissionen ab. Das ist gut für die Umwelt, die Mitarbeiter:innen und alle Menschen in Innsbruck.

Die IKB beweist sich neuerlich als Pionierin: Das erste vollelektrische Niederflur-Abfallsammelfahrzeug Österreichs ist seit Ende 2023 in Innsbruck im Einsatz. „Das ist ein Meilenstein für einen Fuhrpark, der zu den Klimazielen der IKB beiträgt“, freut sich Ing. Markus Fracaro, Abteilungsleiter Abfallsammlung. Der Lkw wird mit Strom aus einer IKB-eigenen Photovoltaikanlage betankt. Außerdem ist der Betrieb sehr leise – eine große Erleichterung sowohl für die Mitarbeiter:innen als auch für Bürger:innen. Eine weitere Besonderheit: Es handelt sich um ein Niederflurfahrzeug. „Die Fahrer:innen steigen bei einer Tour oft 150 Mal aus und wieder ein“, so Fracaro. „Da ist der niedrige Einstieg äußerst komfortabel. Auch sonst funktioniert alles großartig, es gibt keine Kinderkrankheiten. Wir sind alle ganz begeistert von dem Fahrzeug.“

Markus Fracaro, IKB-Abteilungsleiter Abfallsammlung

Sammelfahrzeuge brauchen viel Kraft

Mit E-Bikes und E-Pkw ist die IKB schon länger unterwegs, doch die „großen“ Fahrzeuge auf einen umweltfreundlichen Antrieb umzustellen, war bisher eine Herausforderung. Die nötige Reichweite war dabei nicht das Hindernis: Die tägliche Sammeltour beträgt bloß 60 bis 65 Kilometer. Allerdings benötigt das Fahrzeug sehr viel Kraft: „Unsere alten Sammelfahrzeuge verbrauchen 60 bis 100 Liter Diesel auf 100 Kilometer“, erklärt Fracaro. „Diese Wahnsinnsmenge kommt dadurch zustande, dass der Motor auch die Hydraulik des Sammelbehälters antreiben muss.“ Immerhin 350 bis 500 Kübel werden bei einer Tour entleert.

Batterie hält zwei Tage

Für den ständigen Start-Stopp-Betrieb und auch für das Bergabfahren, was in Innsbruck ja oft der Fall ist, sind E-Fahrzeuge besonders gut geeignet. Denn in beiden Fällen entsteht Energie, die ein E-Motor speichern und neuerlich nutzen kann. Das macht den Betrieb sehr energieeffizient und führt dazu, dass der Akku länger hält. „Die 300 Kilowattstundenbatterie ist in der Früh zu 90 Prozent geladen. Bei der Rückkehr sind es immer noch 50 Prozent. Wir müssen sie also nur jeden zweiten Tag aufladen“, so Fracaro.

29,5 Tonnen

CO2 spart das neue E-Sammelfahrzeug der IKB im direkten Betrieb jährlich ein.

E-Lkw kosten viel Geld

Die IKB möchte in Zukunft jedes Jahr ein neues E-Sammelfahrzeug anschaffen. Das hängt jedoch auch davon ab, ob weiter entsprechende Förderungen bestehen. Schon ein klassisches Sammelfahrzeug schlägt mit rund 250.000 Euro zu Buche. Die elektrische Variante kostet derzeit noch mehr als zweieinhalb Mal so viel, nämlich an die 700.000 Euro. „Ja, im Betrieb ist es günstiger, aber das würde sich trotzdem nie rechnen“, meint Fracaro. Die öffentliche Förderung deckt derzeit 80 Prozent der Mehrkosten ab. Was immer noch signifikante Zusatzkosten übriglasse, so der IKB-Abteilungsleiter. „Aber das ist uns die Umwelt wert.“

Klar und verständlich

Die IKB hat das erste vollelektrische Niederflur-Abfallsammelfahrzeug Österreichs gekauft. Es tankt Sonnenstrom und ist sehr leise – allerdings auch sehr teuer.