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Neue Abwasserleitung vom Stubaital bis nach Innsbruck

Die IKB baut derzeit einen Abwasserkanal von Fulpmes bis Innsbruck. Für vier Gemeinden im Stubaital bringt das eine sorgenfreie Abwasserreinigung am Stand der Technik. Gleichzeitig werden ein Lichtwellenleiter für schnelles Internet, abschnittsweise Wasser- und Stromleitungen sowie durch den Tourismusverband Stubai Tirol ein neuer Radweg errichtet.

Bald fließen die Abwässer des Stubaitals nach Innsbruck, um in der Kläranlage der IKB in der Roßau gereinigt zu werden. Eine solche überregionale Lösung ist in mehrfacher Hinsicht etwas Besonderes. Die ursprüngliche Idee für diese Lösung wird vom Geschäftsbereich Abwasser nun in die Tat umgesetzt. Vom entferntesten Anschlusspunkt beim Stubaier Gletscher bis nach Innsbruck sind es immerhin rund 50 Kilometer.

Eine Trasse für alle: Abwasser, Wasser, Strom, Internet

Marcus Apperl leitet das Bauprojekt, das diese Abwasserlösung möglich machen wird: ein elf Kilometer langer Kanal von Mieders bis Innsbruck, der Mitte 2025 fertiggestellt sein wird. Im Jahr 2023 wurde vor allem am Abschnitt in der Brennerbundesstraße zwischen der Stephansbrücke und dem Kreisverkehr Innsbruck Süd gearbeitet. Dabei entsteht mehr als nur ein Abwasserkanal. In diesem Abschnitt wird auch eine neue Stromleitung errichtet, um zusätzlich zur bestehenden eine zweite Verbindung zu haben. Das erhöht die Sicherheit der Stromversorgung. Gleichzeitig werden vorausschauend Leerrohre für zukünftige Netzausbauten mitverlegt. Auch eine neue Wasserleitung wird verlegt, ebenso wie Glasfaserkabel, um das Stubaital mit schnellem Internet zu versorgen. Außerdem errichtet der Tourismusverband Stubai Tirol im Zuge der Bauarbeiten einen neuen Radweg, der eine Verbindung vom Inntalradweg bis zum Stubaier Gletscher darstellt. Auch dieses neue Freizeitangebot wird im Jahr 2025 nutzbar sein.

An der Brennerstraße wurde der neue Kanal verlegt:

Sensoren überwachen das Abwasser

Ein großer Teil des neuen Kanals wird als Druckleitung ausgeführt, das heißt, das Abwasser wird nach Innsbruck gepumpt, da der Kanal kein durchgehendes Freispiegelgefälle aufweist. Das Pumpwerk am Standort der ehemaligen Kläranlage kann 180 Liter pro Sekunde Richtung Landeshauptstadt befördern. In den Rohren werden Drucksensoren installiert, außerdem werden Menge und Geschwindigkeit des Abwassers gemessen und die Daten online an die IKB übermittelt. Wenn es zu einer Störung im System kommen sollte, werden die Pumpen umgehend abgeschaltet sowie der Bereitschaftsdienst des Geschäftsbereiches Abwasser alarmiert.

Kläranlage oder Kanal?

Wie kommt man auf die Idee, die Abwässer eines gesamten Tals abzuleiten? Hintergrund ist, dass die 30 Jahre alte Kläranlage in Mieders nicht mehr dem Stand der Technik entspricht. Die Sanierung, der laufende Betrieb sowie die laufende Anpassung an den Stand der Technik würden hohe Kosten verursachen. Der Kanal kommt mit rund 12 Millionen Euro an Investitionskosten deutlich günstiger. Ein weiterer Vorteil für den Abwasserverband Stubaital, bestehend aus den Gemeinden Neustift, Fulpmes, Telfes und Mieders: Die Investitionskosten für den neu errichteten Kanal trägt die IKB und müssen nicht durch den Abwasserverband Stubaital finanziert werden. Die laufenden Kosten für die Ableitung und Reinigung der Abwässer sind über einen langfristigen Vertrag geregelt.


Der Vorteil für die IKB wiederum: Sie kann die freien Kapazitäten in der Kläranlage Roßau sinnvoll nutzen. Bereits heute nehmen 14 Gemeinden rund um Innsbruck deren Dienste in Anspruch. Die Kapazitäten waren frei geworden, da einige größere Unternehmen, wie etwa eine Molkerei, aus Innsbruck abgesiedelt sind. Der neue Abwasserkanal im Stubaital hat somit für alle Seiten Vorteile und ist ein Vorzeigebeispiel für gute kommunale Zusammenarbeit.

Klar und verständlich

Die IKB baut einen Kanal, der die Abwässer von vier Gemeinden im Stubaital in die Kläranlage Roßau in Innsbruck transportieren wird. Dort werden sie in Zukunft gereinigt. Außerdem werden abschnittsweise neue Strom- und Internetleitungen, eine Wasserleitung sowie ein neuer Radweg errichtet.