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Kraftwerk-Refurbishment verlängert Lebensdauer
Winterzeit ist Revisionszeit. So können die IKB-Wasserkraftwerke nach der Schneeschmelze wieder auf Hochtouren Strom erzeugen. Zuweilen muss jede Turbine vollständig auseinander- und wieder zusammengebaut werden.
Im Frühsommer laufen die Wasserkraftwerke der IKB auf Hochtouren: In den drei, vier Monaten nach der Schneeschmelze erzeugen sie besonders viel Strom. Wenn in dieser Phase etwa ein Schaufelblatt einer Turbine bricht, ist das daher besonders ärgerlich – und aufgrund der Ausfallzeit besonders teuer. „Wir überprüfen jeden Winter alle Maschinen in unseren Kraftwerken“, sagt DI Herbert Schmid, Geschäftsbereichsleiter Strom-Erzeugung. „Damit es dann im Sommer, wenn das Wasser kommt, möglichst wenige Störungen gibt.“
Kraftwerk Obere Sill: beide Kaplan-Turbinen zerlegt
Zusätzlich führt die IKB Großrevisionen durch – wie in den vergangenen zwei Jahren beim Zwischenkraftwerk an der Oberen Sill. „Wir haben jeden Maschinensatz inspiziert und gewartet und beide Kaplan-Turbinen komplett zerlegt. An manche Teile kommt man sonst einfach nicht ran“, erklärt Schmid. Solche Spezialüberholungen sind sehr aufwändig und finden daher im Rhythmus von Jahrzehnten statt. Bei der Gelegenheit werden sämtliche Teile gereinigt, bei Bedarf repariert oder ausgetauscht, Schwachstellen werden nachgebessert, der Korrosionsschutz wird komplett erneuert. Rechtzeitig vor der Schneeschmelze muss wieder alles zusammengebaut sein. Und da ist Genauigkeit gefragt: „Beim Zusammenbau geht es um Zehntelmillimeter, damit etwa das Laufrad nicht am Mantel streift“, so Schmid. Sowohl das Auseinander- als auch das Zusammenbauen wird übrigens vom IKB-Team selbst übernommen.
„Wir überprüfen jeden Winter alle Maschinen in unseren Kraftwerken, damit es dann im Sommer, wenn das Wasser kommt, möglichst wenige Störungen gibt.“
DI Herbert Schmid, Geschäftsbereichsleiter Strom-Erzeugung
Turbinenregler: Operation am „Gehirn“
Auch wenn ein Kraftwerk jahrzehntelang ohne großes Refurbishment auskommen kann, steht doch fast immer eine Großrevision an – schließlich betreibt die IKB insgesamt elf Wasserkraftwerke. So wurden im größten IKB-Kraftwerk an der Unteren Sill über den Winter die Turbinenregler aller drei Turbinen ausgetauscht. Diese stellen quasi das „Gehirn“ des Kraftwerks dar, steuern etwa Drehzahl oder Durchflussmenge, um einen effizienten und sicheren Betrieb zu gewährleisten. „Das war keine vorwiegend mechanische, sondern eine elektrische Spezialarbeit“, erklärt Schmid. „Der Programmcode wurde völlig neu angepasst, das dauert pro Turbine drei bis vier Wochen.“Revisionen für ein langes Leben
Sowohl die Standard- als auch die Großrevisionen vermeiden nicht nur Ausfälle, sondern verlängern zudem die Lebensdauer von Kraftwerken. Das zahlt sich aus: Das älteste Kraftwerk der IKB, jenes an der Oberen Sill, ist seit 1903 in Betrieb, damals war es eines der größten der österreichisch-ungarischen Monarchie. In den gut 120 Jahren, die seitdem vergangen sind, hat es geschätzt 11 Millionen Megawattstunden Strom erzeugt.Klar und verständlich
Die IKB überprüft regelmäßig alle Maschinen in ihren Kraftwerken, damit alles gut funktioniert. Manchmal führt sie besonders große Reparaturen durch, die einige Wochen oder Monate dauern. Das verlängert die Lebensdauer der Kraftwerke.