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„Bäder sind gemeinnützige Einrichtungen“

Bäder bieten vielen Menschen die Möglichkeit, kostengünstig ihre Freizeit zu genießen. Die IKB betreibt ihre Hallen- und Freibäder, obwohl sie wirtschaftlich gesehen ein Verlustgeschäft darstellen. Andere Geschäftsbereiche gleichen das Defizit aus.

Von einer „dramatischen“ Situation ist die Rede, von einer „Schließungswelle“ unter Tirols Bädern. „Das ist keineswegs übertrieben“, sagt Mag. Ulrich Mayerhofer, Geschäftsbereichsleiter der IKB-Bäder. „Die meisten Bäder sind nicht in der glücklichen Lage, dass sie ein finanzkräftiges Unternehmen wie die IKB im Rücken haben, das ausreichend Mittel zur Verfügung stellt.“

 

„Bäderkrise“ schwelt schon lange

Woher kommt die Bäderkrise? „Sie schwelt schon lange unter der Oberfläche“, sagt Mayerhofer. „Die hohen Energiepreise der vergangenen Jahre haben das Problem aber so verstärkt, dass nun die Schmerzgrenze überschritten wurde.“ Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten betreffen vor allem Hallenbäder. Diese verfügen über komplexe Anlagen und benötigen für Warmwasser, Heizung und Lüftung viel Energie, was hohe Kosten mit sich bringt.

„Hallenbäder waren de facto schon immer ein Verlustgeschäft“, erklärt Mayerhofer. Jedes IKB-Hallenbad verursache pro Jahr rund eine Million Euro Verlust. „Das liegt nicht nur an den hohen Kosten. Sondern auch daran, dass Bäder eigentlich gemeinnützige Einrichtungen sind.“ Sie sollen der Bevölkerung die Möglichkeit geben, sich zu bewegen, Sport zu treiben, schwimmen zu lernen. Daher werden die Preise nicht so hoch angesetzt, dass sie die Kosten decken könnten. „Schwimmen ist eine Freizeitbeschäftigung, die für viele noch erschwinglich ist, denen Skifahren mittlerweile zu teuer ist“, so Mayerhofer. „Wir möchten das Schwimmen allen Bevölkerungsgruppen ermöglichen.

IKB-Gründungsauftrag: Badevergnügen

Wie funktioniert das bei der IKB? Sie nutzt die Gewinne aus anderen Bereichen, um das Defizit der Bäder abzudecken. Das ist der Gründungsauftrag des Unternehmens, den es seit 1994 erfüllt. Eine Einschränkung gibt es, seitdem ein Unternehmensanteil an die Tiwag verkauft wurde. Seitdem gilt: Überschreitet der Verlust eine bestimmte Summe, springt die Stadt Innsbruck für den Rest ein. (Der Verlustdeckel für Bäder und öffentlichen Verkehr beträgt derzeit rund sechs Millionen Euro.) „Diesen Deckel haben wir kaum einmal überschritten“, berichtet Geschäftsbereichsleiter Mayerhofer. Die hohen Energiepreise der jüngsten Vergangenheit konnten ebenfalls gut abgefedert werden. „Wir haben rechtzeitig gegengesteuert, das hat sich ausgezahlt. Durch Investitionen in Energieeffizienz, Wärmedämmung, energiesparende Bädertechnik und den Umstieg auf erneuerbare Energiequellen verwenden wir viel weniger Erdgas als früher. Das spart viel Geld.“

Zukunft für Höttinger Au?

Der laufende Bäderbetrieb ist bei der IKB also gesichert. Ein wenig anders sieht es mit Großinvestitionen aus, die – neben etwaigen überschießenden Verlusten im laufenden Betrieb – ebenfalls durch die Stadt getragen werden müssen. So gibt es beim Hallenbad Höttinger Au hohen Sanierungsbedarf. „Wir haben ein Konzept für eine Generalsanierung vorgelegt. Wir können mit Photovoltaik, Wärmepumpen, Solarthermie und Energiesparmaßnahmen einen bedeutenden Beitrag zu den Klimazielen der IKB leisten“, so Mayerhofer. „Außerdem könnten wir bei der Gelegenheit eine Erweiterung vornehmen. Unsere Bäder in Innsbruck sind stark ausgelastet, daher würden wir mehr Wasserflächen benötigen.“ Im Jahr 2023 besuchten übrigens 909.000 Menschen die IKB-Bäder – so viele wie nie zuvor.

909.000 Menschen

besuchten 2023 die Bäder der IKB – so viele wie nie zuvor.

Die IKB betreibt in Innsbruck sechs Bäder

Klar und verständlich

Viele Hallenbäder in Tirol mussten schließen, weil ihr Betrieb zu teuer ist. Die IKB stellt genügend Geld für ihre Bäder zur Verfügung, damit sie weiter offen bleiben. Der Eintritt soll weiterhin günstig bleiben, damit sich viele Menschen diese schöne Freizeitbeschäftigung leisten können.