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Die IKB macht Innsbruck digital und smart

Die digitalen Projekte der IKB machen Innsbruck nachhaltiger und erhöhen die Lebensqualität. Ein Überblick über die wichtigsten Erfolge – von digitalen Wasserzählern bis zu Sensoren für Abfallbehälter.

In den vergangenen Jahren ist Innsbruck an vielen Ecken und Enden digitaler geworden. Damit gehört die Stadt zu den smartesten Österreichs. Das hat viele Vorteile: Intelligente Dienste machen das Leben komfortabler und schonen die Umwelt. Eine zentrale Rolle spielt die IKB, die schon 2018 ein „Long Range Wide Area Network“ (LoRaWAN) aufgebaut hat. Damit war Innsbruck eine der ersten Städte Österreichs, die über diese moderne Infrastruktur verfügten. LoRaWAN ermöglicht es, Daten auch ohne externe Stromversorgung über weite Strecken zu senden. Das ist eine Voraussetzung für das Internet der Dinge (Internet of Things). Dessen Grundprinzip: Gegenstände werden mit Sensoren ausgestattet, die dann die gemessenen Daten online und in Echtzeit übermitteln. Das eröffnet überraschend viele Möglichkeiten. Welche genau, das weiß Stefan Hofmann, der im Geschäftsbereich Telekommunikation für den Bereich Internet of Things (IoT) zuständig ist.

Digitale Wasserzähler

Die IKB hat 2020 begonnen, digitale Wasserzähler zu installieren. Damit war sie auch in diesem Bereich Pionierin. Im Rahmen des regelmäßigen Austauschs der Wasserzähler werden die alten durch die neuen digitalen ersetzt. Mittlerweile sind bereits 4.500 Stück im Einsatz. „Ein großer Vorteil der digitalen Zähler ist, dass unsere Beschäftigten nicht mehr zu den Kundinnen und Kunden hinfahren müssen, um die verbrauchte Wassermenge abzulesen“, erklärt Hofmann. Denn die Daten werden über das LoRaWAN von den Kund:innen direkt zur IKB gesendet. Dadurch werden viele Autofahrten und damit jede Menge CO2 eingespart. Es gibt aber noch einen weiteren großen Vorteil: Durch die Daten, die laufend übermittelt werden, kann man etwaige Lecks entdecken – und sofort reparieren. Bis jetzt wurden bei rund 30 IKB-Kundinnen und -Kunden auf diese Art Defekte in den Leitungen entdeckt, da die Sensoren einen permanenten Wasserverbrauch meldeten. Das spart Geld und vermeidet die unnötige Verschwendung von Wasser.

Die IKB bietet auch anderen Tiroler Gemeinden an, sie mit digitalen Wasserzählern auszustatten. „Im vergangenen Sommer bekamen viele Gemeinden aufgrund der Trockenheit Wasserprobleme“, erklärt IoT-Experte Hofmann. Umso wichtiger ist, Lecks rasch zu entdecken, denn im Fall des Falles geht dadurch viel Wasser verloren. „Das Internet der Dinge ermöglicht es, mit der kostbaren Ressource Wasser sorgsamer umzugehen“, so Hofmann.

Cool-INN: urbane Kühlung

Globale Erwärmung bedeutet auch: Gerade dicht bebaute Städte wie Innsbruck werden in Zukunft mit mehr Hitzetagen zu tun haben. Das Anfang 2023 abgeschlossene Projekt „cool-INN“ testete Möglichkeiten, um das urbane Mikroklima zu verbessern. Das Resultat: Durch die Maßnahmen, die im Ingenieur-Etzel-Park bei der Messe Innsbruck umgesetzt wurden, konnte die gefühlte Lufttemperatur dort um bis zu 10 Grad Celsius gesenkt werden. Außerdem wurde die Temperatur der Oberflächen – der Wege und Grünflächen – gesenkt. Dazu wurden nicht nur Bäume und Hecken gepflanzt, sondern auch intelligent gesteuerte Wassersprühanlagen installiert. Was daran intelligent sein soll? Die IKB, die das Projekt gemeinsam mit Partner:innen umsetzte, brachte im Park Sensoren an, die unter anderem Temperatur und Niederschlag messen. Auf Basis dieser – über LoRaWAN übermittelten – Daten wurden die Sprühnebeldüsen automatisch gesteuert. „An heißen Tagen wurde mehr Wasser versprüht und damit für mehr Abkühlung gesorgt“, so Hofmann.

Sensoren für Müllbehälter

Auch der Geschäftsbereich Abfallwirtschaft wird smart. Die IKB betreibt bereits vier Unterflursammelsysteme. Das sind besonders große Müllbehälter, die sich unter der Erdoberfläche befinden (mit oberirdischen Einwurfsäulen). Hier haben sich Sensoren bewährt, die den Füllstand messen und übermitteln. Dadurch fahren die Müllsammelfahrzeuge erst dann los, wenn der Behälter schon fast voll ist. Hofmann: „Auch hier werden durch die digitale Technologie Fahrten reduziert und damit CO2 gespart.“

Digitale Wärmezähler

Die IKB betreibt für Unternehmen und Mehrparteienhäuser Wärmeanlagen. 2022 wurden die ersten davon mit digitalen Wärmemengenzählern aufgerüstet. Durch die Fernauslesung müssen die IKB-Beschäftigten auch hier weniger hin- und herfahren. „Außerdem besteht die Möglichkeit, durch aktuelle Informationen über die Temperatur des Heizwassers die Effizienz der Anlagen zu erhöhen“, sagt Hofmann.

Zählung von Wandernden am Zirbenweg

Ein spannendes Projekt führte die IKB 2022 für den Tourismusverband Innsbruck durch. Am beliebten Zirbenweg am Patscherkofel wird die Anzahl der wandernden Personen gezählt. Aus Datenschutzgründen nicht mit Kameras, sondern mit Radarsensoren. „Da es am Wanderweg keine Strominfrastruktur gibt, werden die Zähler mit Solarmodulen betrieben“, erklärt Hofmann. Weitere ähnliche Projekte könnten folgen. Ihr Nutzen: Wenn eine hohe Auslastung gemessen wird, können Touristinnen und Touristen – etwa über eine App – darüber informiert werden. Und die gehen dann vielleicht lieber in den Alpenzoo, weil dort gerade weniger los ist.

CO2-Gehalt im Klassenzimmer

In einer Volksschule und einem Kindergarten im Zillertal überwachte die IKB den CO2-Gehalt in den Klassenzimmern bzw. Räumen. Die Lehrkräfte bekamen die Daten in Echtzeit und konnten bedarfsgerecht, also bei zu hohem CO2-Gehalt, lüften. Das ermöglichte ein gutes, gesundes Raumklima, was gerade während der Corona-Pandemie ein Thema war, das viele bewegte. Auf diese Art kann aber auch verhindert werden, Energie – durch falsches und zu häufiges Lüften – im buchstäblichen Sinn bei den Fenstern hinauszuheizen.

Überwachung von Trinkwasserhochbehältern

Für Gemeinden im Zillertal hat die IKB ein System installiert, um den Füllstand der Trinkwasserhochbehälter zu überwachen. „So kann bei geringer Wassermenge ein Alarm an die Gemeinde gesendet werden, dass die Versorgung gefährdet ist“, so Hofmann. Da es im Hochgebirge, wo sich die Behälter befinden, weder Strom noch Handyempfang gibt, eignet sich die LoRaWAN-Technologie ideal. Die Sensoren werden mit Batterien betrieben und können aufgrund des geringen Energiebedarfs bis zu zehn Jahre problemlos im Einsatz sein.

 

… und noch viele weitere Möglichkeiten für eine Smart City

Es gibt noch viele weitere Einsatzgebiete für das Internet der Dinge, um eine Stadt wie Innsbruck zur Smart City zu machen, die Technologie und Umweltschutz ideal verbindet. Die IKB betreibt etwa mehrere Wetterstationen, die ein laufendes Umweltmonitoring ermöglichen. Diese Informationen könnten in die Stadtplanung einfließen, um Innsbruck besser auf den Klimawandel vorzubereiten. Auch intelligente Bewässerungssysteme für die Grünanlagen oder smarte Tools zur Parkplatzsuche sind denkbar. Die IKB bietet aber auch Tiroler Gemeinden Unterstützung bei der Digitalisierung ihrer Services an. So können sie zu „Smart Villages“ werden. Hofmann: „Die Möglichkeiten des Internets der Dinge kommen auch bei kleinen Gemeinden sehr gut an. Sie sind daran interessiert, Verkehr, Umwelt, Wasser und Energie auf eine intelligent vernetzte Art und damit besser als bisher zu steuern.“

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