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Auf dem Weg zu weniger Treibhausgasemissionen

Ein wesentliches Ziel für die IKB ist, in all ihren Geschäftsfeldern weniger klimaschädliche Treibhausgase auszustoßen. Um diese Reduktion – die „Dekarbonisierung“ – gezielt zu steuern, wurden zuerst alle Emissionen erhoben, darauf aufbauend wurde eine unternehmensweite Klimaschutzstrategie entwickelt.

Um die Innsbrucker Infrastruktur am Laufen zu halten, ist viel Energie nötig. Die IKB betreibt etwa die Kläranlage, die die Abwässer von Innsbruck reinigt – aber auch viel Strom benötigt, der ökologisch erzeugt wird. Sie sammelt täglich Rest- und Biomüll ein und verwertet ihn, was den Abfallkreislauf fördert und möglichst fossilfrei ablaufen soll. Sie heizt Saunen und Schwimmbäder, die zur Lebensqualität in Innsbruck beitragen, teilweise schon mit innovativen Wärmesystemen. Mit nachhaltigen Entwicklungen trägt die IKB also viel zu einem lebenswerten Innsbruck bei. Dieser kommunalen Verantwortung geht sie seit vielen Jahren nach.

Um Klima und Umwelt zu schonen, findet sie neue Wege, geht mit den eigenen Ressourcen möglichst sparsam um und nutzt Energie und Wärme effizient. Sie hat bereits wichtige Maßnahmen gesetzt, von höherer Öko-Stromproduktion in den Kraftwerken über innovative Wärmelösungen für die Bäder bis zu stromsparenden LED-Lampen für ganz Innsbruck. Jetzt steckt sie sich laufend weitere Ziele und möchte ihre Prozesse unternehmensweit dekarbonisieren. Ausgehend von ihrer Treibhausgasbilanz, dem Corporate Carbon Footprint (CCF), setzt sie wichtige Maßnahmen, die auf direkte und energiebezogene Emissionen (Scope 1 und 2 gemäß Greenhouse Gas Protocol) fokussieren.

IKB verfolgt eine langfristige Klimaschutzstrategie

Der Weg zur Dekarbonisierung begann in der IKB damit, alle Emissionen, die dem Klima schaden, zu erfassen. Seit 2019 berechnet die IKB daher im Rahmen des Nachhaltigkeitsmanagements ihren Corporate Carbon Footprint. Dieser gibt einen Überblick darüber, wo in der IKB Treibhausgasemissionen entstehen und wie hoch diese sind. Die größten Posten in der Treibhausgasbilanz sind:

  • Die Gebäude und der Fuhrpark
  • Die Verlustenergie im Stromnetz
  • Die Kläranlage
 

Ausgehend vom Corporate Carbon Footprint aus dem Jahr 2019 wurde 2022 eine geschäftsbereichsübergreifende Strategie entwickelt – mit dem Bestreben, die Emissionen schrittweise zu reduzieren.

Dekarbonisierungspfad: zuerst direkt beeinflussbare Emissionen minimieren

Um die Dekarbonisierung voranzutreiben, werden zahlreiche nachhaltige Prozesse etabliert. Dazu strebt die IKB zuerst an, alle Emissionen, die dem Klima schaden, zu vermeiden. Ziel ist es, zunächst jene Emissionsquellen bis auf ein Minimum zu reduzieren, die direkt beeinflussbar und die mit entsprechenden Maßnahmen technisch optimierbar sind. Ein besonderer Fokus liegt dabei dort, wo am meisten Treibhausgas entsteht:

  • Bei Gebäuden und beim Fuhrpark sollen die Treibhausgasemissionen bis 2030 stark gesenkt werden.
  • Hinsichtlich der Energieverluste im Stromnetz sind aktuell noch nahezu gleichbleibende Emissionen zu erwarten, da die IKB hier vom zentralen Stromeinkauf der Austrian Power Grid (APG) für die Netzverlustenergie abhängig ist. Mittelfristig werden jedoch starke Reduktionen angestrebt.
  • In der Kläranlage werden ebenso erst mittelfristig starke Reduktionen angestrebt, für die aber technische Entwicklungsschritte nötig sind, die erst mittelfristig umsetzbar sind.
Überblick der Treibhausgasemissionen in der IKB und anvisierter Dekarbonisierungspfad (Scope 1 und 2)

Gebäude und Fuhrpark

Aktuelle Emissionen

Bei den IKB-Gebäuden fallen die Treibhausgasemissionen vor allem durch die Heizungssysteme an: Die letzte Ölheizung wurde im Jahr 2021 stillgelegt, einige Gebäude werden aber noch mit Erdgas versorgt.

Im Fuhrpark ergeben sich die Emissionen durch die Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, also jene, die mit Diesel oder Benzin betrieben werden. Den größten Teil machen die Lkw aus, die viele Treibhausgase ausstoßen, da sie noch mit Diesel betrieben werden. Gerade im Bereich der Abfallsammlung ist es jedoch schwierig, passende Fahrzeuge zu finden, die alle technischen Voraussetzungen erfüllen. Bei den Pkw liegt der Anteil an Elektrofahrzeugen hingegen bereits bei rund 30 Prozent.

 

Dekarbonisierungspfad

Für die Umstellung der Heizsysteme in den Gebäuden wurde eine Wesentlichkeitsmatrix erstellt – es wurde also analysiert, wo möglichst effizient Treibhausgase eingespart werden können. Darauf aufbauend wurde festgelegt, wann welche Umstellungen auf umweltfreundliche Heizsysteme erfolgen sollen. Darüber hinaus werden, sofern erforderlich, auch Energieeffizienzmaßnahmen umgesetzt, sodass der Gesamtenergiebedarf deutlich gesenkt werden kann. Dazu zählen vor allem thermische Sanierungen. Bis zum Jahr 2030 sollen die Treibhausgasemissionen stark reduziert werden.  

Die Umstellung des Pkw-Fuhrparks auf umweltfreundliche Antriebe wird fortgesetzt, sodass die Emissionen in diesem Bereich bis zum Jahr 2030 auf ein absolutes Minimum reduziert werden. Die Dekarbonisierung der Lkw-Flotte, vor allem der Abfallsammelfahrzeuge, wird aufgrund der schlechteren Verfügbarkeit bzw. noch nicht gegebenen Marktreife von emissionsfreien Fahrzeugen zeitlich später umgesetzt. Ausgehend von der Clean-Vehicle-Directive (CVD) werden auch in diesem Bereich schrittweise Fahrzeuge mit fossilem Antrieb durch jene mit emissionsfreiem Antrieb ersetzt. Damit werden auch die Treibhausgasemissionen in der Lkw-Flotte entscheidend reduziert.

Die Heizungssysteme werden modernisiert. Im Kraftwerk Untere Sill ersetzt diese Wärmepumpe die ehemalige Ölheizung.

Energieverluste im Stromnetz

Aktuelle Emissionen

Die Netzverluste sind jene Verluste, die entstehen, wenn der Strom durch Leitungen, Umspannwerke und Trafostationen von den Kraftwerken in die Haushalte transportiert wird. Ganz vermeiden lassen diese sich nicht, allerdings arbeitet die IKB daran, die Netzverluste laufend zu reduzieren. Dazu werden bessere Betriebsmittel eingesetzt. Alle Netzverluste, die dennoch entstehen, werden durch zugekaufte „Netzverlustenergie“ ausgeglichen. Die Netzverlustenergie wird zentral über die Austrian Power Grid (APG) für alle österreichischen Netzbetreiber:innen eingekauft. Die IKB hat als einzelne Netzbetreiberin keinen direkten Einfluss auf den eingekauften Strommix. Dieser weist derzeit mit rund 290 Gramm CO2 pro Kilowattstunde einen sehr hohen Treibhausgasemissionswert aus.

 

Dekarbonisierungspfad

Die IKB investiert jedes Jahr viel Geld und Ressourcen in das Stromnetz, um die Netzverluste kontinuierlich zu reduzieren. Geplant ist, die Verluste von 4,20 Prozent im Jahr 2019 auf 4,06 Prozent im Jahr 2025 zu senken. Dadurch werden auch die damit verbundenen indirekten CO2-Emissionen sinken. Eine weitgreifende und somit die größte Reduktion ist jedoch nur möglich, wenn die von der APG beschaffte Netzverlustenergie mit Strom aus erneuerbaren Quellen gedeckt wird. Daher soll auf die dafür zuständige APG eingewirkt werden. Zudem strebt die IKB an, dieses Thema mit der Interessenvertretung der österreichischen Elektrizitätswirtschaft, Oesterreichs Energie, gemeinsam zu bearbeiten.  

Die Anlagen, über die der Strom in die Haushalte transportiert wird, werden stets instand gehalten. So bleiben die Netzverluste niedrig.

Kläranlage

Aktuelle Emissionen

In der Kläranlage fällt durch die biologischen Prozesse Lachgas an, das zwar für den Menschen ungefährlich, aber klimaschädlich ist. In den aktuellen Berechnungen des Corporate Carbon Footprint sind die Treibhausgasemissionen der Kläranlage in Form einer Schätzung enthalten. Eine Messung der Emissionen wurde im Sommer und Winter 2022 durchgeführt. Im zweiten Quartal 2023 wird eine Evaluierung der Emissionen basierend auf den Messungen vorliegen.

Dekarbonisierungspfad

Für die Reduktion der Treibhausgasemissionen der Kläranlage gibt es aktuell noch keine marktfähigen Lösungen, die flächendeckend eingesetzt werden. Eine nennenswerte Reduktion der Treibhausgasemissionen bis 2030 ist aus heutiger Sicht sehr schwer erreichbar. Für die kommenden Jahre wird der Schwerpunkt darauf liegen, technische Lösungen zu finden, durch die die Emissionen langfristig reduziert werden können. Die IKB nimmt sich dieser Herausforderung an und sucht mit voller Kraft nach umweltfreundlichen Lösungen.

In der Kläranlage sucht die IKB nach umweltfreundlichen Lösungen, um die Treibhausgase langfristig zu reduzieren.