bericht.ikb.at » IKB-Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2022 » Nachhaltigkeit » Nachhaltigkeit in der IKB
GRI 2-7, 2-29, 302-1, 302-4, 303-1, G4 EU 29, 3-3, 403-1, 403-2, 403-5, 403-6, 403-8, 403-9, 413-1, 205-3, 206-1, 418-1, 204-1
Ziel ist es, einen maßgeblichen Beitrag zur hohen Lebensqualität sowie zur ökologischen und ökonomischen Entwicklung von Innsbruck zu leisten.
Die IKB ist laufend mit verschiedenen Anspruchsgruppen – von den Kund:innen über Politik, Medien und Öffentlichkeit bis zu den Eigentümer:innen und eigenen Mitarbeiter:innen – in Kontakt, um langfristige, faire Beziehungen zu etablieren.
Dazu setzt sie auf eine umfassende aktive Kommunikation und eine konstruktive Zusammenarbeit. Bei Bauprojekten wie etwa dem Ausbau der Mühlauer Quelle wurde 2022 weiterhin laufend Kontakt zu den betroffenen Innsbrucker:innen gesucht: Im März wurden etwa die direkten Anrainer:innen in einer Infoveranstaltung informiert, sie konnten dort ihre Interessen kundtun.
Darüber hinaus unterstützt die IKB durch ihr Sponsoring und gesellschaftliches Engagement lokale Sportvereine, Bildung, Kultur und soziale Initiativen. Es handelt sich dabei um Projekte, Veranstaltungen und Vereine innerhalb der Region, die über die Image- und Werbewirkung hinaus einen Nutzen für möglichst viele Bürgerinnen und Bürger mit sich bringen. Im Jahr 2022 zählten dazu etwa das ALLES GUTE-Festival, bei dem auch die Abfallberatung vor Ort war und nachhaltige Werte vermittelt wurden, sowie das Innsbruck Nature Film Festival.
An erster Stelle stehen in der IKB die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden, hohe Qualität und bestes Service zu fairen Preisen. Mit dem Kundencenter im Herzen von Innsbruck, der kostenlosen Hotline, der Website und dem Online-Kundenportal stehen den Kund:innen zahlreiche Serviceleistungen zur Verfügung, zusätzlich werden sie zum Energiesparen, zur Abfalltrennung oder bei Zahlungsschwierigkeiten beraten.
Droht eine Stromabschaltung, unterstützt die IKB über die gesetzlichen Verpflichtungen hinaus ihre Kund:innen, bietet Lösungsmöglichkeiten an und nimmt mit sozialen Einrichtungen Kontakt auf, um eine Kostenübernahme zu sichern und Abschaltungen zu vermeiden. 520 privaten Haushalten musste 2022 der Strom aufgrund unbezahlter Rechnungen abgeschaltet werden. Der Wert bewegt sich im Rahmen der Vorjahre. Allerdings ist anzunehmen, dass die (drohenden) Abschaltungen durch die aktuelle Energiekrise in Zukunft steigen werden. Daher sind die Maßnahmen, die von der IKB gesetzt wurden, ein wichtiger Schritt, damit der Energiearmut entgegengewirkt werden kann.
Um die Zufriedenheit der Kundinnen und Kunden zu messen, werden sie regelmäßig befragt. 2022 waren 50 Prozent der rund 6.000 Befragten bereit, die IKB weiterzuempfehlen – das sind nochmal vier Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Der „Net Promotor Score“ wurde in den vergangenen Jahren laufend gesteigert. 80 Prozent gaben an, mit der IKB äußerst zufrieden zu sein.
Als erfolgreiches Unternehmen ist der IKB die Balance zwischen ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten wichtig. Die IKB ist eine der größten Arbeitgeber:innen Tirols und schafft attraktive Arbeitsplätze. Im Jahr 2022 waren 766 Mitarbeitende, darunter 39 Lehrlinge bei der IKB beschäftigt, das sind 16 Personen mehr als im Vorjahr.
Um gut ausgebildete und motivierte Mitarbeitende im Unternehmen zu halten und qualifizierte Nachwuchskräfte und Expert:innen am Arbeitsmarkt zu gewinnen, werden zahlreiche Maßnahmen gesetzt. Im Fokus ist derzeit die Entwicklung von Strategien, um in aktuellen Zeiten von Fachkräftemangel qualifizierte Mitarbeitende im Unternehmen zu halten. Dazu wurden gemeinsam mit den Führungskräften und Mitarbeiter:innen Prozesse gestartet, um der steigenden Pensionierungskurve und der neuen Arbeitswelt entgegenzuwirken (zum Beispiel neue attraktive Arbeitszeitmodelle).
Zum modernen Personalmanagement zählt außerdem etwa die Aus- und Weiterbildung, die in der IKB einen hohen Stellenwert hat. Zu den Schwerpunkten 2022 zählten neben der fachlichen und digitalen Kompetenzförderung diverse Gesundheits- und Nachhaltigkeitsthemen wie beispielsweise das Seminar „Gesunde Führung – Resilienz und Achtsamkeit für Führungskräfte“, der Vortrag „Klimaschutz in der IKB“ oder die Besichtigung „Der Weg der Abfälle – Deponie Ahrental“ und zahlreiche andere. Des Weiteren wurde auch das betriebliche Gesundheitsmanagement in einer geschäftsübergreifenden Arbeitsgruppe neu organisiert, um das Programm zu vitalisieren und die Kommunikation unternehmensweit zu stärken. Beispielsweise werden in diesem Zuge neue Sportgruppen initiiert und mit Trainingseinheiten gefördert oder Ernährungsvorträge angeboten. Für das Folgejahr ist neben der etablierten und geförderten Schwimm- und Laufgruppe unter anderem eine Radfahrgruppe geplant. 2022 hat jede:r Mitarbeitende im Durchschnitt 11,43 Stunden in die Bildung investiert, das ist ähnlich wie im Vorjahr.
Im Jahr 2022 wurden zwei neue IKB-Blumenwiesen angelegt, eine davon hier in der Roßaugasse.
Die klimafreundliche Mobilität wird mit verschiedenen Initiativen gefördert, darunter etwa das Innsbrucker Stadtrad: Im Jahr 2022 haben 89 angemeldete IKBler:innen insgesamt 1.200 Fahrten mit dem Stadtrad zurückgelegt. Alle Mitarbeitenden, die mit Bus oder Bahn unterwegs sind, bekommen seit Jänner 2023 das KlimaTicket Tirol oder Innsbruck zu 90 Prozent von der IKB finanziert. Zudem engagiert sich die IKB bei der Radfahrinitiative „Tirol radelt“.
Ein jährlicher Schwerpunkt zeigt sich wieder bei Angeboten zur Förderung der psychischen Gesundheit. Die Evaluation von psychischen Belastungen wird wie gehabt vorbildlich durchgeführt, neu ist das optimierte Monitoring der Maßnahmenumsetzungen, um hier einen nachhaltigeren Mehrwert zu stiften. Künftig wird insbesondere ein Schwerpunkt auf die Prävention von psychischen Belastungen gesetzt, um die Mitarbeitenden bestmöglich zu unterstützen.
Alle Mitarbeitenden sind in ein internes Managementsystem für Gesundheit und Sicherheit eingebunden, jene im Bereich Strom-Netz in das zertifizierte Sicherheitsmanagementsystem TSM P100. Die Mitarbeiter:innen werden laufend geschult und sensibilisiert, alle Arbeitsunfälle werden zentral gemeldet und bearbeitet. Steigt die Anzahl der Unfälle in einem Bereich, wird dort nach der Ursache und nach Verbesserungsmöglichkeiten gesucht.
Im Jahr 2022 gab es 16 meldepflichtige Unfälle, das sind deutlich weniger als im Vorjahr (25 meldepflichtige Unfälle). Dieser starke Rückgang wurde besonders im Bereich Abfallsammlung durch günstige witterungsbedingte Faktoren im Jahr 2022 unterstützt. Dadurch verringerten sich die Unfälle, die durch Rutschgefahr und Stresssituationen hervorgerufen werden.
Darüber hinaus wurden im Jahr 2022 die Schulungen und Trainings zum Thema Arbeitssicherheit nochmal verbessert und attraktiver gestaltet. Die Sicherheitsfachkraft konnte daraufhin ein verstärktes Interesse an Beratungen zu wichtigen Themen erkennen und einen regen Austausch fördern. Dies wird auch im kommenden Jahr fortgesetzt, um das Bewusstsein bei bestehenden und neuen Mitarbeitenden zu schärfen.
Es gab weiterhin keine tödlichen Unfälle, weder bei der IKB noch bei beauftragten Fremdfirmen in IKB-Projekten. Die durchschnittlichen Krankenstandtage blieben mit 11,2 Tagen pro Mitarbeiter:in recht stabil.
Der IKB ist nachhaltiges Wirtschaften wichtig, was auch in der Satzung verankert ist. Anstatt kurzfristig Gewinne zu maximieren, geht es der IKB darum, zur Lebensqualität in Innsbruck beizutragen. Unternehmensethik ist zentral, Korruption oder andere unethische Praktiken haben bei der IKB keinen Platz. Um diese Unternehmenskultur in der IKB zu festigen, wurden 74 neue Mitarbeiter:innen anhand des Verhaltenskodex in Richtung eines verantwortungsvollen Handelns sensibilisiert und geschult. Über das Hinweisgebersystem, das in Folge der EU-Whistleblowing-Richtlinie eingeführt wurde, können anonyme und nicht-anonyme Hinweise zu Verstößen gegen Gesetze, Verordnungen sowie zum Verhaltenskodex einheitlich gemeldet werden.
2022 wurde der Prozess zur laufenden Überwachung des internen Kontrollsystems (IKS) mit der Durchführung von Self-Assessments durch die Prozessverantwortlichen und von stichprobenartigen Kontrollen des IKS durch die Konzernrevision fortgesetzt. Im Rahmen der IKS-Überwachung 2022 überprüfte die Konzernrevision schwerpunktmäßig den Umsatzprozess des Geschäftsbereichs Energieservices sowie die Einhaltung der Nacht- und Wochenendruhezeiten bei Bereitschaftsdiensteinsätzen in verschiedenen Geschäftsbereichen.
Als kritisches Infrastrukturunternehmen muss die IKB außerdem hohe Informationssicherheitsstandards erfüllen. Die Konzernrevision überprüfte daher 2022, inwiefern mobile Endgeräte über den gesamten Lebenszyklus hinweg gemäß den internen Vorgaben verwendet werden. Außerdem wurden der Beschaffungsprozess im E-Shop, über den der Einkauf bestimmter Warengruppen abgewickelt wird, sowie die Angebotslegung und Auftragsabwicklung im Projektgeschäft des Geschäftsbereichs Telekommunikation kontrolliert.
Wie in den Corporate-Governance-Leitlinien für Beteiligungsunternehmen der Landeshauptstadt Innsbruck und des Landes Tirol festgelegt, werden darüber hinaus Tochterunternehmen auf Basis von unternehmensindividuell entwickelten Prüflandkarten geprüft. 2022 gab es keine Korruptionsvorwürfe oder Klagen wegen Verstößen gegen die Antikorruptionsbestimmungen sowie keine Verfahren aufgrund von wettbewerbswidrigem Verhalten oder Verstößen gegen das Kartellrecht.
Die IKB ist ein wichtiger regionaler Wirtschaftsfaktor, der seine Finanzströme an verschiedene Anspruchsgruppen verteilt. Der Großteil fließt dabei an die Mitarbeitenden durch Löhne und Gehälter sowie an Lieferant:innen – sowohl für den laufenden Betrieb und die Instandhaltung als auch für Investitionen. Dabei liegt ein Schwerpunkt darauf, die Aufträge regional zu vergeben, 55,4 Prozent der Lieferant:innen sind in Tirol ansässig. Die Kosten sind entsprechend der aktuellen Preisentwicklungen gestiegen.
Die Betriebskosten machten 2022 mit 76,5 Millionen Euro den größten Anteil aus, danach folgten Löhne und Gehälter mit 58,1 Millionen Euro. Darüber hinaus flossen auch 2022 wieder beträchtliche Mittel in Investitionen, als Dividenden an die öffentliche Hand und somit letztendlich an die Tirolerinnen und Tiroler sowie in Abgaben und an Banken. Bei Veranlagungen handelt die IKB nach den Prinzipien der Vereinten Nationen verantwortungsvoll und nachhaltig. Investitionen werden nach ökonomischen, ökologischen und sozialen Kriterien bewertet.
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