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Nachhaltigkeit in der IKB

GRI 2-4, 2-7, 2-29, G4 EU 2, 302-1, 205-3, 302-4, 303-1, G4 EU 27, 3-3, 403-1, 403-2, 403-5, 403-6, 403-8, 403-9, 413-1, 206-1, 418-1, 204-1

Ziel ist es, einen maßgeblichen Beitrag zur hohen Lebensqualität sowie zur ökologischen und ökonomischen Entwicklung von Innsbruck zu leisten.

Nachhaltigkeit in der Gesellschaft

Die IKB ist laufend mit verschiedenen Anspruchsgruppen – von den Kund:innen über Politik, Medien und Öffentlichkeit bis zu den Eigentümer:innen und eigenen Mitarbeiter:innen – in Kontakt, um langfristige, faire Beziehungen zu etablieren. 

Aktive Kommunikation und gesellschaftliches Engagement

Die IKB setzt auf eine umfassende aktive Kommunikation und eine konstruktive Zusammenarbeit. Bei Bauprojekten tritt sie zum Beispiel mit betroffenen Anrainer:innen in Dialog, um auf deren Interessen eingehen zu können: Im Jahr 2023 organisierte sie eine Infoveranstaltung zu Infrastrukturarbeiten in der Roßau, bei der die Anrainer:innen ihre Bedürfnisse kundtun konnten. Bei weiteren Projekten werden laufend Anrainerinformationen verteilt oder per Postwurf verschickt.

Darüber hinaus unterstützt die IKB durch ihr Sponsoring und gesellschaftliches Engagement lokale Sportvereine, Bildung, Kultur und soziale Initiativen. Es handelt sich dabei um Projekte, Veranstaltungen und Vereine innerhalb der Region, die über die Image- und Werbewirkung hinaus einen Nutzen für möglichst viele Bürgerinnen und Bürger mit sich bringen. Im Jahr 2023 zählten dazu etwa das ALLES GUTE-Festival, bei dem auch die Abfallberatung vor Ort war und nachhaltige Werte vermittelt wurden, sowie das Innsbruck Nature Film Festival, die Umwelttagung des Vereins für Ökologie und Umweltschutz, die „MCI Sustainability Week“ und das Projekt „Wissensstraße klimafitte Stadt“ des Reithmanngymnasiums.

Podcast zur Bewusstseinsbildung für nachhaltige Themen

Um nachhaltige Themen noch stärker in der Gesellschaft zu verankern, digitalisierte die IKB 2023 außerdem den Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht und bereitete ihn mit redaktionellen Artikeln auf. Der neue Bericht erzielte knapp 15.000 Seitenaufrufe. Außerdem startete sie den Podcast „Erklär’s mir kinderleicht!“, der mehr als 2.800 Mal heruntergeladen wurde. Die Expert:innen bringen darin wichtige kommunale und nachhaltige Themen auf den Punkt: Wie funktioniert ein nachhaltiges Schwimmbad? Was ist eigentlich Glasfaser? Warum wird Müll getrennt? Das und noch viel mehr erfragt der achtjährige Kilian und bekommt spannende Antworten.

 

Netzwerke und Kooperationen mit Forschungs- und Bildungseinrichtungen

Die IKB erkennt die Chancen von starken Netzwerken und Kooperationen mit Universitäten, Forschungs- und Bildungseinrichtungen für innovative Lösungen. Im Rahmen von Forschungsprojekten, Führungen, Schulbesuchen und Fallstudien ermöglicht sie einen Austausch von Wissenschaft und Praxis. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten schafft einen Perspektivenwechsel und ermöglicht, die Grundlage guter Beziehungen für die Zukunft zu entwickeln. Im Jahr 2023 erstellte die IKB gemeinsam mit dem Netzwerk Banking, Accounting, Auditing, Finance & IT (BAFIT-Netzwerk) der Universität Innsbruck eine „BAFIT-Challenge“ zum Thema EU-Regulatorik. Studierende für erneuerbare Energiewirtschaft waren auf Besuch im IKB-Smart-City-Lab, um die Sektorenkoppelung anhand umgesetzter Projekte der IKB kennenzulernen. Neben der Vernetzung mit universitären Einrichtungen finden jährlich diverse Kooperationsveranstaltungen mit Schulen aus Innsbruck und Innsbruck-Land statt. Als Kooperations- oder Mentorenpartnerin von unterschiedlichen Schulen betreut die IKB zahlreiche Diplom- und Abschlussarbeiten, veranstaltet Exkursionen sowie Betriebsbesichtigungen und vergibt jährlich bis zu 80 Praktikumsplätze. Die Förderung derartiger Netzwerke ist wichtig, um die Fachkräfte von morgen auf die spannenden Tätigkeitsbereiche der Branche aufmerksam zu machen und Lösungen für eine nachhaltigere Zukunft zu erschaffen.

Zufriedenheit der Kundinnen und Kunden

Einen besonders hohen Stellenwert in der IKB haben die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden, hohe Qualität und bestes Service zu fairen Preisen. Mit dem Kundencenter im Herzen von Innsbruck, der kostenlosen Hotline, der Website und dem Online-Kundenportal stehen den Kund:innen zahlreiche Serviceleistungen zur Verfügung, darüber hinaus werden sie zum Energiesparen, zur Abfalltrennung oder bei Zahlungsschwierigkeiten beraten. Droht eine Stromabschaltung, unterstützt die IKB über die gesetzlichen Verpflichtungen hinaus ihre Kund:innen, bietet Lösungsmöglichkeiten an und nimmt mit sozialen Einrichtungen Kontakt auf, um eine Kostenübernahme zu sichern und Abschaltungen zu vermeiden. 604 privaten Haushalten musste 2023 der Strom aufgrund unbezahlter Rechnungen abgeschaltet werden. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich der Wert um rund 16 Prozent. Daher sind die Maßnahmen, die von der IKB gesetzt wurden, ein wichtiger Schritt, um der Energiearmut entgegenzuwirken.

Die Zufriedenheit der Kundinnen und Kunden ist wichtig, daher werden regelmäßig Befragungen durchgeführt. 2023 wurden rund 6.400 Kund:innen befragt, dabei waren 38 Prozent der Befragten bereit, die IKB weiterzuempfehlen.

 

Warum brauche ich so viel Strom?

Kund:innen, die sich diese Frage stellen, wurden bei den ersten IKB-Energieberatungstagen im November 2023 beraten.

Mitarbeitende in der IKB

Als erfolgreiches Unternehmen ist der IKB zudem die Balance zwischen ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten wichtig. Die IKB ist eine der größten Arbeitgeber:innen Tirols und schafft attraktive Arbeitsplätze. Im Jahr 2023 waren 805 Mitarbeitende, darunter 41 Lehrlinge bei der IKB beschäftigt, das sind 39 Personen mehr als im Vorjahr.

Aufgrund der zukünftigen Pensionierungen sowie neuer Aufgaben – wie den vielen neuen gesetzlichen Regelungen, des steigenden Verwaltungsaufwands und der Vorbereitung auf zukünftige Herausforderungen – ist es weiterhin wichtig, neue qualifizierte Mitarbeitende zu gewinnen. Dazu werden vom Geschäftsbereich Personal zahlreiche Maßnahmen gesetzt und Strategien entwickelt. Ein Ansatz war etwa, durch ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm die eigenen Mitarbeiter:innen anzuregen, ihre Familienmitglieder und Freund:innen für Jobs in der IKB zu motivieren. Das hat 2023 gut funktioniert, jede:r dritte neue Mitarbeiter:in (32 Prozent) wurde auf eine Empfehlung hin gewonnen und bleibt üblicherweise deutlich länger im Unternehmen als extern gewonnene Mitarbeiter:innen.

Personal in Zahlen
Mitarbeiter:innen der IKB (inklusive Lehrlinge)
Männer und Frauen in der IKB
Personal in Zahlen ​
Mitarbeiter:innen der IKB (inklusive Lehrlinge)
Männer und Frauen in der IKB

Zudem hat die Aus- und Weiterbildung in der IKB einen hohen Stellenwert. Die Weiterbildungsstunden stiegen 2023 um 16,4 Prozent auf 10.190 Stunden. Jede:r Mitarbeiter:in investierte durchschnittlich 12,7 Stunden in die eigene Bildung. Besonders großes Interesse bestand bei den internen Weiterbildungsmöglichkeiten zum Beispiel bei Infoveranstaltungen zur Energiewirtschaft und zu den einzelnen Geschäftsbereichen sowie zu Arbeitstechniken wie „Gekonnt kontern“. Auch die Freizeitangebote vom Schwimmtraining über Standard- und lateinamerikanische Tänze bis hin zur IKB-Astronacht oder „Bergisel-Schanzenführung“ wurden intensiv genutzt.

200 

Mitarbeiter:innen nahmen am Gesundheitstag teil

Die Gesundheit der Mitarbeiter:innen wurde mit dem IKB-Mitarbeiter- und Gesundheitstag im Oktober 2023 speziell in den Vordergrund gerückt. Dabei konnten die mehr als 200 teilnehmenden Mitarbeiter:innen einen Tag lang spannende Vorträge und Kurse zu verschiedenen Themen von Yoga über Ergonomie und Powernahrung bis Stressbewältigung besuchen und sich verschiedenen Gesundheitschecks unterziehen. An verschiedenen Stationen konnte die Geschicklichkeit erprobt oder Minisoccer, Slacklinen, der Kletterturm, Balanceboards, E-Bikes oder der Bagjump ausprobiert werden. Die Mitarbeiter:innen erhielten niederschwellig und praxisorientiert viele wichtige Informationen zur Gesundheit in der Arbeit und in der Freizeit vermittelt. Die Rückmeldungen waren durchwegs positiv.

Klimafreundlich unterwegs bei der IKB

Ökologisch und gesund: Die IKB unterstützt umweltfreundliche Mobilität und überzeugt durch flexible Arbeitszeiten und viele Weiterbildungsangebote als attraktive Arbeitgeberin.

 

Gesundheit und Sicherheit im Fokus

Alle Mitarbeitenden sind in ein internes Managementsystem für Gesundheit und Sicherheit eingebunden, jene im Bereich Strom-Netz in das zertifizierte Sicherheitsmanagementsystem TSM P100. Die Mitarbeiter:innen werden laufend geschult und sensibilisiert, alle Arbeitsunfälle werden zentral gemeldet und bearbeitet. Steigt die Anzahl der Unfälle in einem Bereich, wird nach der Ursache und nach Verbesserungsmöglichkeiten gesucht.

Im Jahr 2023 gab es zehn meldepflichtige Unfälle, das sind deutlich weniger als in den Vorjahren. Von Vorteil waren dabei die günstigen witterungsbedingten Faktoren: Bei weniger Glatteis auf der Straße sinkt zum Beispiel die Rutschgefahr und daraus resultierende Stresssituationen werden vermieden. Außerdem tragen interne Sicherheitsmaßnahmen einen wesentlichen Teil zur Unfallvermeidung bei. Die Arbeitskleidung der IKB erfüllt etwa über alle Bereiche hinweg die höchsten Sicherheitsstandards und wird laufend ausgetauscht bzw. je nach Bedarf ergänzt – zum Beispiel Sommerwarnschutzhosen im Abfallbereich oder die neue Arbeitskleidung für höheren Schutz bei Heißarbeiten. Darüber hinaus wurden die Schulungen und Trainings zum Thema Arbeitssicherheit fortgeführt und erweitert. Gemeinsam mit Oesterreichs Energie wurden 2023 neue Online-Schulungen zu 18 wichtigen Sicherheitsthemen erarbeitet, die jetzt das interne Schulungsangebot ergänzen.

Es gab weiterhin keine tödlichen Unfälle, weder bei der IKB noch bei beauftragten Fremdfirmen in IKB-Projekten. Die durchschnittlichen Krankenstandtage blieben mit 11,2 Tagen pro Mitarbeiter:in stabil.

Unternehmensethik

Der IKB ist nachhaltiges Wirtschaften wichtig, was auch in der Satzung verankert ist. Anstatt kurzfristig Gewinne zu maximieren, geht es der IKB darum, zur Lebensqualität in Innsbruck beizutragen. Unternehmensethik ist zentral, Korruption oder andere unethische Praktiken haben bei der IKB keinen Platz. Um diese Unternehmenskultur in der IKB zu festigen, wurden 2023 wieder 95 neue Mitarbeiter:innen anhand des Verhaltenskodex in Richtung eines verantwortungsvollen Handelns sensibilisiert und geschult. Verstöße gegen den Verhaltenskodex sind über das eingeführte Hinweisgebersystem zu melden.

 

Zudem wurde die laufende Überwachung des internen Kontrollsystems (IKS) durch die Konzernrevision fortgesetzt. Neben Self-Assessments durch die Prozessverantwortlichen führt die Revision jedes Jahr stichprobenartige Kontrollen durch. Dieses Jahr wurden im Kundenservice jene Prozesse überprüft, die mit dem Forderungsmanagement in Zusammenhang stehen – von der Überprüfung der Bonität bzw. des Ratings im Rahmen der Neukundenanmeldung über die laufende Bonitätsüberwachung bis hin zur Betreibung offener Forderungen einschließlich der Ausbuchung uneinbringlicher Forderungen. Zusätzlich wurden im Geschäftsbereich Bäder die Umsatzprozesse und Bargeldbestände geprüft. Die Konzernrevision überprüfte 2023 außerdem den digitalen Rechnungseingangsprozess, der zentral über die Buchhaltung gesteuert wird.

 

Wie in den Corporate-Governance-Leitlinien für Beteiligungsunternehmen der Landeshauptstadt Innsbruck und des Landes Tirol festgelegt, werden die Tochterunternehmen auf Konzernebene auf Basis von unternehmensindividuell entwickelten Prüflandkarten geprüft. So wurde zum Beispiel in einer Tochtergesellschaft das Notfall- und Krisenmanagement überprüft. 2023 gab es keine Korruptionsvorwürfe oder Klagen wegen Verstößen gegen die Antikorruptionsbestimmungen sowie keine Verfahren aufgrund von wettbewerbswidrigem Verhalten oder Verstößen gegen das Kartellrecht.

Finanzströme an Anspruchsgruppen

Die IKB ist auch ein wichtiger regionaler Wirtschaftsfaktor, der seine Finanzströme an verschiedene Anspruchsgruppen verteilt. Der Großteil fließt dabei an die Mitarbeitenden durch Löhne und Gehälter sowie an Lieferant:innen – sowohl für den laufenden Betrieb und die Instandhaltung als auch für Investitionen. Dabei liegt ein Schwerpunkt darauf, die Aufträge regional zu vergeben, 70,9 Prozent der Lieferant:innen sind in Tirol ansässig. Die Kosten stiegen entsprechend der aktuellen Preisentwicklungen. Die Betriebskosten machten 2023 mit 88,8 Millionen Euro den größten Anteil aus, danach folgten Löhne und Gehälter mit 64,4 Millionen Euro. Darüber hinaus flossen auch 2023 wieder beträchtliche Mittel in Investitionen, als Dividenden an die öffentliche Hand und somit letztendlich an die Tirolerinnen und Tiroler sowie in Abgaben. Bei Veranlagungen handelt die IKB nach den Prinzipien der Vereinten Nationen verantwortungsvoll und nachhaltig. Investitionen werden nach ökonomischen, ökologischen und sozialen Kriterien bewertet.

Kennzahlen im Detail

Hinweis: Die Mitarbeiterzahlen sind in Headcounts angegeben, sofern in Klammer nicht anders erwähnt.