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Die Abwasserentsorgung ist eine entscheidende Säule der städtischen Kreisläufe. Modernste technische Verfahren garantieren die zuverlässige Abwasserentsorgung und Abwasserreinigung von Innsbruck und 14 weiteren Gemeinden.
Damit das Abwasser verlässlich entsorgt werden kann, ist ein gut funktionierendes Abwassernetz wesentlich. Die IKB plant daher, jedes Jahr 1,5 Prozent der Kanäle zu sanieren. Aufgrund des Großprojektes im Stubaital und einem damit einhergehenden großen finanziellen und personellen Ressourcenaufwand lag die Rate auch in diesem Jahr wieder knapp darunter, bei 1,1 Prozent. Insgesamt wurden aber 2.771 Meter an Kanälen saniert und 3.346 Meter an neuen Kanälen errichtet.
Ein wichtiges Thema für die Abwasserentsorgung sind die Starkregenereignisse, die seit einigen Jahren stark zunehmen. Darüber haben wir bereits im Vorjahr berichtet. Das heißt: Es regnet kürzer, aber dafür umso intensiver. So fließt in kurzer Zeit auch überdurchschnittlich viel Abwasser durch die Kanäle und zu den Anlagen der IKB. Um darauf zu reagieren, wurden 2023 die abflusswirksamen Einzugsflächen – also zum Beispiel Asphalt, der kein Abwasser aufnehmen kann und es daher an den Kanal abgibt – noch detaillierter erfasst und digitalisiert. Sensible Abflussbereiche bzw. Engstellen können jetzt besser erkannt und entsprechende Ausbaumaßnahmen festgelegt werden, um das Abwasser sicher und ohne Überflutungen zur Kläranlage zu transportieren.
Weitere Anpassungen wurden an der Kläranlage vorgenommen. Die zwei Regenrückhaltebecken wurden 2023 um ein zusätzliches erweitert, um mehr Regenwasser zwischenzuspeichern und später durch den Klärprozess führen zu können. Ein temporär genutztes Becken, das 9.000 Kubikmeter groß ist, wurde umgebaut und mit einer Verbindungsleitung und einem Pumpwerk ausgestattet. Zukünftig kann dadurch auch bei starken Niederschlägen noch mehr Mischwasser in der Kläranlage gereinigt und der Gewässerschutz somit weiter verbessert werden. Die Erweiterung war eine wichtige Maßnahme, um die Kläranlage zukunftsfit zu machen.
Der Klärschlamm ist ein natürliches Produkt einer jeden Kläranlage, wobei er in der Regel noch 70 bis 75 Prozent Wasser enthält. Damit ist er schwer und die Lkws, die ihn von der Kläranlage in die Verbrennungsanlage transportieren, verbrauchen viel Treibstoff. Um den Klärschlamm leichter zu machen, hat die IKB 2017 die größte kommunale Klärschlamm-Trocknungsanlage Österreichs errichtet. Durch die Trocknung wird fast das gesamte Wasser verdampft, das fertige Trockengranulat hat nur mehr maximal 5 Prozent Wassergehalt. Anders als der nasse Schlamm, kann das trockene Granulat auch per Bahn transportiert werden – seit 2023 werden dadurch jährlich rund 150.000 Kilometer an Lkw-Transporten eingespart. Ein weiterer Vorteil: Das Granulat ist nicht nur leichter zu transportieren, sondern hat auch einen hohen Heizwert. Es wird direkt in der Verbrennungsanlage in Wien Simmering verbrannt und ins Fernwärmenetz eingespeist. Dabei wird ähnlich viel Wärme gewonnen wie aus Braunkohle.
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