Hallenbad O-Dorf PV-Dach

Mehr Badegäste, weniger Erdgas

Sanierungsmaßnahmen, höhere Effizienz, mehr umweltfreundliche Energie: Die Bäder der IKB konnten ihren Erdgasverbrauch in den letzten sieben Jahren um über 65 Prozent reduzieren. Und es geht noch weiter.

So viele Menschen wie nie zuvor besuchten 2022 die Bäder der IKB: nämlich 808.302. Trotzdem verbrauchten die Bäder insgesamt um 25 Prozent weniger Erdgas als 2019, dem letzten Jahr vor den coronabedingten Einschränkungen. Besonders erfreulich war die Entwicklung im Hallenbad Amraser Straße. Hier sank der Erdgasverbrauch im Vergleich zu 2021 sogar um 22 Prozent – obwohl das Bad von Jänner bis April 2021 coronabedingt außer Betrieb war. Das Hallenbad Amraser Straße wird unter anderem von einer Power-to-Heat-Anlage versorgt, die überschüssigen Strom in Wärme umwandelt. „Wir sind alle ganz begeistert“, sagt Geschäftsbereichsleiter Mag. Ulrich Mayerhofer. „Ehrlich gesagt haben wir nicht damit gerechnet, dass sich unsere Sanierungsmaßnahmen und die Power-to-Heat-Anlage so positiv auswirken.“ 

Fossilfrei bis 2030

Die IKB hat sich das Ziel gesetzt, im Bereich der Bäder bis 2030 ganz ohne Erdgas auszukommen. Das ist eine ziemliche Herausforderung, da Hallenbäder und Saunen viel Energie benötigen – in einem Schwimmbad müssen Hunderte Kubikmeter Wasser laufend warmgehalten werden. Auch die Luft muss aufgewärmt werden, ebenso wie das Duschwasser. Die Pumpen, die das Badewasser ständig in Bewegung halten, benötigen Strom. Trotzdem verbrauchen die IKB-Bäder heute bereits rund 65 Prozent weniger Erdgas als noch 2015.

Potenzial bei Dächern

Wie ist solch eine Erfolgsgeschichte möglich? Einerseits durch effiziente Technik und andererseits durch alternative, umweltfreundliche Energiequellen. „Eine große Schwachstelle sind die Dächer“, erklärt Mayerhofer. „Die waren früher oft schlecht gedämmt und haben dadurch viel Wärme nach außen durchgelassen.“ 2022 führte die IKB Dachsanierungen bei den Hallenbädern Olympisches Dorf und Amraser Straße durch. Bei der Gelegenheit wurde im Olympischen Dorf auf dem Dach der großen Schwimmhalle auch gleich eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 54 Kilowatt-Peak installiert. Das wäre davor aus statischen Gründen nicht möglich gewesen. Das Ergebnis: gute Dämmung und grüne Energie.

Energie aus Biomasse & Co

In den Jahren davor hatte das Team von Mayerhofer bereits viele andere Maßnahmen durchgeführt: Das Hallenbad Olympisches Dorf wurde etwa 2017 an das Biomassekraftwerk der Kläranlage Innsbruck angeschlossen, das aus Holz Strom und Wärme erzeugt. An mehreren Standorten wurden Wärmepumpen errichtet. Effiziente Umwälzpumpen benötigen weniger Strom.

Dachsanierung im Hallenbad Olympisches Dorf
Das Dach in der großen Schwimmhalle im Hallenbad Olympisches Dorf wurde 2022 saniert, um die Wärmeverluste deutlich zu reduzieren.
Hallenbad O-Dorf Becken
Das neue Dach dämmt besser, reduziert den Lärm und sieht optisch gut aus.

Erdgasverbrauch der Bäder

Der Erdgasverbrauch der Bäder sinkt – das zeigen auch die Zahlen. In den Jahren 2020 und 2021 war der Badebetrieb coronabedingt eingeschränkt, daher waren die Zahlen hier deutlich niedriger. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 ist der Erdgasverbrauch 2022 um 25 Prozent zurückgegangen. Der Energieverbrauch ist in Megawattstunden angegeben.

2015: 10.425
2016: 9.255
2017: 8.654
2018: 6.020
2019: 4.862
2020: 4.216
2021: 3.386
2022: 3.677

2023: moderne Lüftungen

Und 2023 geht es weiter mit den Sanierungs- und Erdgasreduktionsmaßnahmen. In den Hallenbädern Amraser Straße und Höttinger Au werden zum Beispiel die alten Lüftungsanlagen ersetzt. Diese blasen die verbrauchte warme Luft derzeit aus dem Inneren nach außen und saugen frische kalte Luft von außen an, die dann aufgeheizt werden muss. „Die modernen Anlagen können mittels einer Wärmepumpe die Energie der warmen Abluft nutzen“, sagt Mayerhofer. „Das erhöht ihre Effizienz deutlich. Hier erwarten wir uns weitere große Einsparungen.“ 

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